Schauspielerin Birgit Doll verstorben

Die Wiener Schauspielerin Birgit Doll ist nach kurzer, schwerer Krankheit am Montag im Alter von 57 Jahren verstorben. Das teilte die Familie der Verstorbenen am Mittwoch mit. Zuletzt sorgte eine Falschmeldung für Verwirrung.

In der Vorwoche hatte eine Falschmeldung des Schauspielers und Festivalleiters Alexander Waechter für Verwirrung gesorgt, der den Tod der „Nestroy“-Preisträgerin bekannt gegeben hatte. Dies wurde kurz darauf von der Familie dementiert.

„Nestroy“ für beste Schauspielerin

Doll wurde am 9. März 1958 in Wien geboren und studierte nach der Matura Germanistik und Theaterwissenschaft und absolvierte das Max-Reinhardt-Seminar. Ihr Debüt gab sie 1976 am Salzburger Landestheater. Weitere Stationen führten sie unter anderem an das Wiener Volkstheater. Dort verkörperte sie etwa Ibsens „Nora“ und „Hedda Gabler“, für ihre Rolle in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf...?“ erhielt sie 2000 den „Nestroy“ als beste Schauspielerin. Für die Darstellung der Titelrolle in Franz Grillparzers „Libussa“ im Volkstheater wurde sie 1992 mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet.

In den letzten Jahren entdeckte Doll das Regie-Fach für sich: Zuletzt inszenierte sie etwa im Vorjahr in der Sommerarena Baden Ödön von Horvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“, im Jahr davor zeichnete sie bei „Shakespeare auf der Rosenburg“ für die „Falstaff“-Regie verantwortlich, auch den „Sommernachtstraum“ inszenierte sie dort. Auf der Bühne stand sie in den vergangenen Jahren etwa am Landestheater Niederösterreich, so etwa 2012 in Robert Thomas’ „Acht Frauen“.

Birgit Doll

APA/ROLAND SCHLAGER

Karl Markovics und Birgit Doll im Stück „Widerspenstigenzaehmung“ (2004)

TV-Rolle in „Schnell ermittelt“ und „Tatort“

Von Beginn ihrer Karriere an zog es Doll auch immer wieder vor die Kamera: 1979 spielte sie an der Seite von Helmut Qualtinger in „Geschichten aus dem Wienerwald“, 1981 stand sie für „Dantons Tod“ mit Götz George vor der Kamera. In Michael Hanekes Spielfilm „Der siebente Kontinent“ spielte sie an der Seite von Dieter Berner. Weitere Projekte waren etwa Florian Flickers Streifen „Suzie Washington“ und „Der Überfall“ (2000) oder Jakob M. Erwas „Heile Welt“ im Jahr 2007. Auch im Fernsehen war Doll aktiv, etwa in „Schnell ermittelt“, „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“.

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