„Glaspalast“-Abriss erst 2016

Der Abriss des früheren Rechenzentrums der Stadt in der Nähe des Rathauses wird auf nächstes Jahr verschoben. Der Hintergrund ist die schwierige Suche nach Mietern für den Neubau auf dem überhitzten Wiener Büromarkt.

In Wien werden derzeit viele Büroflächen angeboten. Daher sei es schwer, Mieter für den Neubau an der Adresse Rathausstraße 1 zu finden, heißt es von der zuständigen Wiener Standortentwicklung GmbH (WSE). Schon im Sommer musste der Abriss des „Glaspalasts“ des Architekten Harry Glück verschoben werden, weil ein potenzieller Großmieter abgesprungen war. Doch damals ging die WSE noch davon aus, noch heuer mit dem Abriss starten zu können.

Ehemaliges Rechenzentrum der Stadt Wien

APA/Helmut Fohringer

Daraus wird jetzt nichts. Der Abriss wurde auf nächstes Jahr verschoben, bis dahin will man bei der Mietersuche erfolgreich sein. Eine Auslastung von 75 Prozent ist laut WSE notwendig, um den „Glaspalast“ abzutragen und mit dem Neubau zu beginnen. Damit dürfte sich auch der Fertigstellung des neuen Gebäudes, die ursprünglich für Mitte 2017 geplant war, verzögern. Bei einer Bauzeit von 18 bis 24 Monaten wird sich das nicht ausgehen. Der Neubau soll 40 Millionen Euro kosten.

Glaspalast-Nachfolgegebäude NEUE Visualisierung

APA/SCHUBERT UND SCHUBERTH ZT-KG

So soll das neue Gebäude aussehen

Für die Konzeption des Neubaus setzten sich die Architektenbüros Stadler Prenn, Schuberth und Schuberth ZT-KG und Ostertag Architects im Zuge eines Wettbewerbs durch. Obwohl der Gemeinschaftsentwurf optisch eher unauffällig ausfiel, musste im Nachhinein noch modifiziert werden. Denn die Anrainer sorgten sich gemeinsam mit der Josefstädter Bezirksvorsteherin Veronika Mickel (ÖVP) um die Sichtachse von der Josefstädter Straße zum Stephansdom. Nach Änderungen bei den Gebäudemaßen soll der „Steffl“-Blick nun erhalten bleiben - mehr dazu in „Glaspalast“: Vassilakou garantiert Sichtachse.

Gebäude steht seit Jahren leer

In dem Gebäude war jahrelang das städtische Rechenzentrum untergebracht, bis deren Mitarbeiter 2012 in ein neues Magistratsgebäude im 22. Bezirk übersiedelten. Seither steht der ästhetisch durchaus umstrittene Bau Glücks, der vor allem für seinen visionären Wohnpark Alt Erlaa bekannt ist, leer. Die Wien-Holding ist Eigentümerin der Immobilie und argumentierte, dass der 1980 entstandene Bürowürfel den modernen Anforderungen nicht mehr entspreche und die Schleifung im Einvernehmen des Architekten passiere.

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