„Winterpaket“ für Obdachlose startet

Man wolle mitten in der Flüchtlingskrise nicht auf die Obdachlosen in Wien vergessen. Das sagte Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). Daher startet am Montag das „Winterpaket“. Bei Bedarf sind 600 zusätzliche Schlafplätze möglich.

In den vergangenen Monaten baute die Stadt Wien eine Infrastruktur für die Versorgung von Flüchtlingen auf. 5.000 Plätze wurden etwa in Transitquartieren geschaffen. „Trotz dieser Anstrengungen ist das Angebot für obdach- und wohnungslose Menschen gesichert, und auch dieses Jahr muss niemand die Nacht auf der Straße verbringen. Dafür stellt die Stadt zusätzliche Plätze zur Verfügung“, betonte Wehsely.

300 Nachtquartierplätze stehen ganzjährig zur Verfügung. Wenn es die niedrigen Temperaturen erfordern, können ab sofort bis zum 30. April 2016 je nach Bedarf weitere 600 Schlafplätze eingerichtet werden. Im Frühjahr werden die Plätze wieder reduziert und die provisorischen Notschlafstellen geschlossen.

10.000 Menschen nutzen Wohnungslosenhilfe

„Dieses Angebot steht wie jeden Winter auch Menschen ohne Sozialanspruch zur Verfügung, egal, woher sie kommen. Warme Schlafplätze sind im Winter stärker nachgefragt, Übernachten im Freien birgt ein erhebliches Gesundheitsrisiko“, so Anita Bauer, stellvertretende Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien.

Mehr als 60 Millionen Euro im Jahr wendet die Stadt Wien für die Wohnungslosenhilfe auf - davon werden rund 5.400 Wohn- und Schlafplätze in 100 Einrichtungen finanziert. Auch Tageszentren wie die JOSI, Beratungseinrichtungen und Straßensozialarbeit werden damit bezahlt. Mehr als 10.000 Menschen pro Jahr nutzen die Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe, rund 1.000 ehemals obdach- oder wohnungslose Menschen finden dadurch jedes Jahr eine eigene Wohnung.

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