Kein Life Ball: Tourismus erwartet Verluste

Der Life Ball legt 2016 eine „kreative Pause“ ein. Gastronomie und Hotellerie erwarten Verluste, denn bei vielen Unternehmen steigert das alljährliche Großereignis den Umsatz. Auch die weltweite Berichterstattung fällt aus.

Ein Spektakel alle Jahre wieder, das andere gesellschaftliche Großereignisse in Wien in den Schatten stellt: Der Life Ball ist eine Charity-Veranstaltung in Gestalt einer Riesenparty, die weltweit für Aufsehen sorgt und somit auch zu einem Wirtschaftsfaktor geworden ist, von dem die Stadt profitiert.

„Es gehen über 4,5 Millionen Euro an die Stadt Wien, von den fast zehn Millionen Euro, die über den Life Ball umgesetzt werden. Man muss sagen, dass natürlich Wien als Destination dadurch extrem gepusht wird. Es gibt über 60 Medien, die weltweit über den Life Ball berichten. Diese Bilder, die da präsentiert werden, und das Image, das Wien generieren kann, das ist einfach unbezahlbar“, so Markus Grießler, Obmann Tourismus Wiener Wirtschaftskammer, gegenüber „Wien heute“.

Fotos von der Eröffnung 2015:

Wertschöpfungsverlust in Millionenhöhe

Neben der Imagewerbung bringt laut einer Studie des Instituts für Höhere Studien der Life Ball rund 900.000 Euro an zusätzlichen Einnahmen in der Gastronomie und Hotellerie. Life-Ball-Gäste gelten als spendabel und geben mit 512 Euro pro Tag doppelt so viel aus wie durchschnittliche Wien-Besucher. Ohne Life Ball sind also für Tourismusbetriebe Verluste zu erwarten.

Life Ball Bericht

ORF

Der Life Ball ist auch ein Wirtschaftsfaktor für Wien

„Das Ganze ist wirtschaftlich sicher verkraftbar. Der vielleicht messbare ökonomische Wertschöpfungsverlust ist in der Größe von fünf bis sieben Millionen Euro“, so Tourismusexperte Egon Smeral von der Modul Privatuniversität.

Sponsoren sparen für 2017

Hunderte Menschen sind alljährlich mit dem Aufbau und der Abwicklung des Life Ball beschäftigt. Aber nur ein Teil davon wird mit Einnahmen vom Life Ball finanziert. Viele arbeiten ehrenamtlich mit, viele Firmen stellen ihre Leistungen gratis zur Verfügung. Auch Hotels wie das „Le Meridien“ haben keinen finanziellen Verlust durch die Absage, obwohl hier seit mehr als zehn Jahren bei jedem Life Ball mehr als 200 Zimmer für die Promigäste reserviert sind.

„Wir stellen kostenfrei unseren Sponsoringbeitrag zur Verfügung - und das wird nächstes Jahr nicht passieren“, meint Anton Birnbaum, der stellvertretende Direktor des „Le Meridien“. Viele Mitwirkende und Sponsoren können also Kräfte und Geld sparen für den nächsten Life Ball - mehr dazu in Life Ball findet 2016 nicht statt (wien.ORF.at; 2.11.2015).

Fotos der schönsten Kostüme 2015:

Nebenevents finden statt

Trotz der Absage des Life Ball soll es - laut Organisator Gerry Keszler - nächstes Jahr trotzdem zwei Nebenveranstaltungen geben: das Red Ribbon Celebration Concert im Burgtheater und das mittägliche Treffen der First Ladies im Belvedere.

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