28 Prozent Frauen an der TU Wien

Mit Sabine Seidler steht nach 107 Rektoren derzeit die erste Rektorin der TU Wien vor. Die Universität feiert ihr 200-Jahr-Jubiläum, Frauen dürfen hier erst seit rund 100 Jahren studieren. Der Frauenanteil steigt stetig, aber langsam.

Technische Studien scheinen immer noch überwiegend eine Männerdomäne zu sein - zumindest wenn man die Zahlen der Studierenden betrachtet. In den ersten 100 Jahren war die TU eine reine Männer-Uni, Frauen dürfen hier erst seit 1919 studieren und sind bis heute in der Minderzahl. Nur 28 Prozent der Studierenden sind weiblich. Es werden zwar mehr - Zum Vergleich: 1988 etwa waren es gerade einmal 16 Prozent - aber auch bei den Studienanfängern ist keine Rede von Ausgewogenheit - mehr dazu in 200 Jahre Technische Universität Wien.

Sehr unterschiedlich ist die Verteilung auf die einzelnen Studienrichtungen: So sind Frauen beim Architekturstudium knapp in der Überzahl mit mehr als 51 Prozent. Ähnlich gut vertreten sind die Studentinnen bei der Studienrichtung Raumplanung. Dagegen muss man Frauen in den Hörsaalreihen bei Maschinenbau regelrecht suchen. Nicht viel besser sieht es bei der Elektrotechnik aus: 260 Frauen stehen 2.300 Männern gegenüber.

TU-Rektorin Sabine Seidler

ORF

TU-Rektorin Sabine Seidler

Auf 107 Rektoren folgte die erste Rektorin

Schwach ist auch der Anteil beim Lehrpersonal: Nur knapp zehn Prozent der TU-Professoren sind weiblich. Dafür hat die TU nach 107 Rektoren mit Sabine Seidler seit einigen Jahren eine Rektorin - mehr dazu in Sabine Seidler erste Rektorin der TU Wien. Eines ihrer Ziele ist es, mehr Frauen für Technik zu begeistern: „Wir arbeiten mit sehr vielen unterschiedlichen Maßnahmen auf dieses Ziel hin: Das beginnt eigentlich mit dem TU-Kindergarten, wo wir Programme fahren, um den Kindern zu zeigen, dass Technik Spaß macht.“

Das setzt sich laut Seidler fort mit speziellen Veranstaltungen wie der KinderUniTechnik, dem Mädchentag, speziellen Programmen in Schulen, wo Mädchen mit Technik in Kontakt gebracht werden bis hin zu Mentoring-Programmen für Maturantinnen und Weiterbildungen für Doktorantinnen. Ein großes Problem aus Seidlers Sicht ist das „der gesellschaftlichen Akzeptanz von berufstätigen Frauen generell, berufstätigen Frauen in Führungspositionen noch stärker, und in technischen Berufen ebenso“.

TU feiert Jubiläum mit Ausstellung

Wundern erlaubt, heißt es bei der Ausstellung „Wiener Wunderkammer“, die an der Technischen Universität Wien zu sehen ist. Sie richtet ihren Blick aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern stellt die Frage nach dem, was kommen könnte, und präsentiert kuriose Antworten - mehr dazu in Zukunftsideen aus der Wunderkammer.

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