Palais Clam-Gallas geht an Katar

Frankreich verkauft das Wiener Palais Clam-Gallas, in dem sich seit 1981 das Institut Francais d’Autriche befindet, an Katar. Katar habe sich verpflichtet, das 1834 errichtete Palais zu restaurieren.

Katar habe sich verpflichtet, das 1834 errichteten Palais, das oberhalb der französischen Schule liegt, zu restaurieren. Das Institut Francais übersiedelt im Sommer 2016 in die Praterstraße 38 in Wien-Leopoldstadt.

„Das Ziel, das sich das Institut Francais d’Autriche gesetzt hat, ist das Konzentrieren seiner Mission auf die Aufgaben eines Kulturinstituts des 21. Jahrhunderts: Förderung und Unterricht der französischen Sprache, Steigerung des Bekanntheitsgrades französischer Kreationen, französischer Forschung und unseres Gedankenguts, sowie die Unterstützung von bilateralen Aktivitäten in kulturellen, wissenschaftlichen und universitären Bereichen“, heißt es in der Aussendung.

Das Wiener Palais Clam-Gallas

ORF

Nach Verkauf übersiedelt das Institut Francais in die Praterstraße

Institut noch bis Juni am alten Standort

Die neuen Räumlichkeiten in dem „sehr lebendigen Viertel, das sich in vollem Aufschwung befindet und besser an die öffentlichen Transportmittel angeschlossen ist“, seien ausgewählt worden, weil sie den Bedürfnissen des Instituts besser gerecht würden: „Frisch renoviert und an dessen Aktivitäten angepasst, bieten sie dem Publikum ein moderneres und attraktiveres Bild unseres Landes.“

Bis Juni wird noch der alte Standort genützt, während in der Praterstraße einige Adaptierungen vorgenommen werden, erläuterte eine Sprecherin der Botschaft auf APA-Anfrage. Den kolportierten Verkaufspreis des Palais Clam-Gallas von 30 Mio. Euro will man ebensowenig kommentieren wie den Kaufpreis für das Gebäude in Wien-Leopoldstadt.

Widerstand gegen Verkauf formierte sich

Der bereits im Vorjahr angekündigte Verkaufsprozess hatte für einen Aufschrei in der frankophilen Gemeinschaft gesorgt. Eine Stiftung hatte ursprünglich Geld für eine Übernahme gesammelt, eine Unterschriftenliste wurde von 5.000 Personen unterstützt. Der französische Außenminister hatte jedoch stets keinen Zweifel daran gelassen, dass er einen Verkauf des Wiener Palais für unumgänglich hält.

Daran änderte weder der Widerstand der französischen Community noch die „Besorgnis“ der Bezirksvorsteherin des Alsergrunds, Martina Malyar (SPÖ), oder der Brief, den der österreichische Regisseur und zweifache Cannes-Gewinner Michael Haneke an den französischen Präsidenten Francois Hollande schrieb, etwas.

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