Rotes Kreuz und Grünes Kreuz fusionieren

Das Wiener Rote Kreuz (WRK) kann endgültig an die Übernahme des Rettungs- und Krankentransportunternehmens Grünes Kreuz gehen. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat die Fusion mit zwei Auflagen genehmigt.

Der beabsichtigte Zusammenschluss war im Juli dieses Jahres bekannt geworden. Das WRK hatte diesen Schritt - nicht wegen seiner starken Stellung im Krankentransport in Wien, sondern wegen der starken Stellung bei Krankentransport- und Rettungsdiensten bundesweit - vorsichtshalber bei der BWB angemeldet - mehr dazu in Rotes Kreuz will Grünes Kreuz übernehmen (wien.ORF.at; 20.7.2015).

„Der rechtskräftige Beschluss des ‚Kartellgerichts‘ liegt jetzt vor. Der Zusammenschluss wurde unter bestimmten Auflagen genehmigt“, sagte Alexander Lang, Landesgeschäftsleiter des Roten Kreuzes, am Dienstagmittag.

Eigene Geschäftsführung für Grünes Kreuz

Eine Auflage betrifft eine eigene Geschäftsführung für das Grüne Kreuz mit einer eigenen GmbH. „Preis- und Markenpolitik müssen getrennt sein“, so Lang. Das bedeutet auch das Beibehalten der getrennten Telefonnummern etc. Lang: „Das war immer so gedacht. Für die Patienten wird sich nichts ändern.“ Das gelte auch für die Standorte, Erscheinungsbild und Logo des Grünen Kreuzes.

Die zweite Auflage betrifft die Dienste außerhalb Wiens. „Vom Zusammenschluss ausgenommen sind die Geschäftsbereiche des Vereines Grünes Kreuz in Niederösterreich und in der Steiermark. Diese beiden Teile werden daher nicht übertragen“, sagte der WRK-Landesgeschäftsleiter.

Die Bundeswettbewerbsbehörde hätte dies mit Hinsicht auf die erhebliche Marktstellung des Roten Kreuzes in den beiden Bundesländern verfügt. Der Verein Grünes Kreuz war bereits in eine gemeinnützige GmbH übergeführt worden. Die beiden Teil-GmbHs für Niederösterreich und die Steiermark werden nun wieder exkludiert.

Arbeitsplätze bleiben erhalten

Im Wiener Rettungsverbund arbeiten die Wiener Berufsrettung und sechs Organisationen zusammen. Letztere sind der „Platzhirsch“ Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Rote Kreuz, die „Johanniter“, „Malteser“, das Grüne Kreuz und der Sozialmedizinische Dienst. Der Bereich der Notarztwagen-Transporte wird in Wien zu etwa 60 Prozent von der Berufsrettung abgedeckt.

Der Hintergrund für die Übernahme sind Kostenvorteile im „Back Office“. Das sind Verwaltung, IT, Controlling etc. Das Grüne Kreuz wird nach der Fusion in Wien rund 125 Mitarbeiter zählen, das Wiener Rote Kreuz im Krankentransportwesen etwa 140. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten. Bei den zukünftigen Partnern gilt der gleiche Kollektivvertrag.

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