„Bestrafung“ im Kindergarten

In einem Diakonie-Kindergarten in der Donaustadt sind Kinder zur Strafe offenbar mit Klebeband an Sesseln fixiert worden und haben vom Boden essen müssen. Die Vorfälle ereigneten sich 2014, nun wurden Konsequenzen gezogen.

Die Betreuerinnen sollen Kinder etwa zur „Bestrafung“ in ein Abstellkammer gesperrt haben. Eines wurde laut einem „Heute“-Bericht sogar mit Klebeband an einem Sessel fixiert. Eltern erstatteten Anzeige und brachten damit den Fall ins Rollen.

Kindergarten der Diakonie in der Donaustadt

ORF

Der betroffene Kindergarten in der Donaustadt

Damalige Betreuerinnen suspendiert

Einige der Kinder leiden noch immer unter den Disziplinierungsmaßnahmen, heißt es von betroffenen Eltern. Die mittlerweile entlassenen Kindergärtnerinnen betreuten Kinder im Alter von eineinhalb bis dreieinhalb Jahren.

In dem Kindergarten der Diakonie gibt es eine neue Leitung, Schulungen wurden für alle Pädagoginnen der Diakonie vorgeschrieben. „Wir haben dort jetzt auch für eine zusätzliche Stelle gesorgt. Wir schauen auf Weiterbildung, auf Supervision, auf Intervision im Team“, so Roberta Rastl-Kircher von der Diakonie Österreich gegenüber „Wien heute“.

Strafrechtlich keine Konsequenzen

Erstellt wurde das Programm vom Kinderschutzzentrum „Die Möwe“. „Wir fordern, dass in allen Ausbildungen für Personen, die mit Kindern arbeiten, verpflichtend auch Kinderschutz und Kinderrechte so vermittelt werden, dass eine Haltung entsteht“, so Hedwig Wölfl vom Kinderschutzzentrum „Die Möwe“. Außerdem fordert Wölfl, „dass mit Kindern feinfühlig und achtsam umgegangen wird, auch wenn es manchmal schwierig und herausfordernd ist.“

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 2.12.2015

Strafrechtlich wird es keine Konsequenzen geben, die Ermittlungen gegen die betroffenen Pädagoginnen wurden eingestellt. Die Eltern ärgern sich darüber, dass die Kindergärtnerinnen trotz des Fehlverhaltens ihren Beruf an anderen Stellen weiter ausüben dürfen.

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