Personaldienstleister AGO ist insolvent

Der Personaldienstleister AGO ist insolvent und beantragt ein Sanierungsverfahren mit einer 20-Prozent-Quote. Das wurde in einer Aufsichtsratssitzung beschlossen. Es sind laut Geschäftsführung 278 Beschäftigte betroffen.

AGO wird am 10. Dezember den Insolvenzantrag mit Sanierungsplan beantragen. Für die AGO wird ein Sanierungsverfahren mit einer 20-Prozent-Quote beantragt - das wurde in einer Aufsichtsratssitzung beschlossen. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter seien aus heutiger Sicht somit gesichert, und man werde die Verträge weiterhin erfüllen können.

Von der Insolvenz sind 278 Mitarbeiter betroffen, von denen etwas mehr als 100 als IT-Kräfte im städtischen Krankenanstaltenverbund (KAV) beschäftigt sind - mehr dazu in Personalvermittler AGO: 278 Jobs gefährdet.

Auch MIC insolvent

Ebenfalls ein Insolvenzantrag gestellt wurde für die MIC (Medical Implants Competence). Die Insolvenz der erst 2014 gegründeten MIC sei unvermeidlich, teilte die AGO am Samstag mit, die Assets der MIC und die von der Insolvenz nicht betroffenen anderen Unternehmen der SLG-Holding sollen verkauft werden. Man habe bereits mit Interessenten für die MIC und für die anderen Unternehmensbeteiligungen Kontakt aufgenommen, teilte die AGO am Samstag mit.

Bekanntheit durch AKH-Korruptionsvorwürfe

Für den AGO-Insolvenzantrag macht das Unternehmen in einer Aussendung unter anderem vom OGH verfügte Nachzahlungen für ehemalige Mitarbeiter, abgeschriebene Forderungen sowie eine hinter den Erwartungen bleibende Geschäftsentwicklung im heurigen Jahr verantwortlich.

Bekannt geworden war AGO, nachdem der Personalvermittler vor einigen Jahren die Ausschreibung für Reinigungsarbeiten im Wiener AKH gewonnen hatte. Im Zuge der Vergabe wurden Korruptionsvorwürfe laut - wobei entsprechende Verfahren mit Freisprüchen endeten - mehr dazu in Freisprüche im AKH-Korruptionsprozess.

Beendet wurde allerdings auch der Vertrag durch das Spital. 2013 erging der Putzauftrag an andere Firmen. Der Verlust diesen Riesenauftrags habe sich freilich als Verlust in der Bilanz 2014 niedergeschlagen, sagte Gross. Mit der jetzigen Situation habe die Sache aber nicht ursächlich zu tun.

Gewerkschaft fordert Dienstposten von Stadt

Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, die seit Kurzem unter „younion“ firmiert, appellierte an die Stadt, diese möge doch Dienstposten etwa für die im KAV tätigen Arbeitnehmer schaffen. „Besonders im sensiblen Gesundheitsbereich dürfen Dienstleistungen nicht an Private ausgelagert werden“, hieß es in einer Aussendung. Vorsitzender Christian Meidlinger kündigte außerdem an, die rechtliche Vertretung für die von der im Raum stehenden Insolvenz betroffenen Mitarbeiter zu übernehmen.

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