Zielpunkt: Mitarbeiter bekommen Gehalt

Die von der Zielpunkt-Pleite betroffenen Beschäftigten sollen ab Montag ihr November-Gehalt und Weihnachtsgeld erhalten. In der ersten Tranche bekommen 600 Mitarbeiter in Summe 1,3 Millionen Euro.

Der Insolvenzentgeltfonds (IEF) beginnt am Montagnachmittag mit den Überweisungen, sagte IEF-Geschäftsführer Wolfgang Pfabigan am Montag bei einem Besuch des zuständigen Sozialministers Rudolf Hundstorfer (SPÖ) - mehr dazu in Zielpunkt: 5,4 Mio. Euro an Gehältern offen.

5,4 Millionen Euro aus Insolvenztopf

Bis Donnerstag sollen alle Anträge abgearbeitet sein, spätestens am Freitag sollen alle 2.700 Mitarbeiter ihr Geld am Konto haben. Insgesamt geht es um 5,4 Millionen Euro aus dem Topf. „Es wird täglich bearbeitet, es wird täglich geprüft, die Bescheide werden täglich gemacht und es wird auch täglich Geld überwiesen“, sagte der für die Auszahlungen zuständige Bereichsleiter für die Entgeltsicherung, Johann Riegler - mehr dazu in Zielpunkt-Pleite betrifft 1.285 Mitarbeiter in Wien.

Zielpunkt

APA/HELMUT FOHRINGER

Der Insolvenzfonds hat nach der Zielpunkt-Pleite eine sechsköpfige Taskforce eingerichtet. Die Auszahlung innerhalb von zwei Wochen nach der Insolvenzanmeldung ist neuer Rekord. Masseverwalter und IEF haben mehrfach betont, alles zu tun, damit die betroffenen Mitarbeiter noch vor Weihnachten an ihr Geld kommen - mehr dazu in Zielpunkt: „Sauerei vor Weihnachten“.

Anträge binnen eineinhalb Wochen bearbeitet

Der IEF gehört zur Gänze der Republik Österreich, Eigentümervertreter ist Sozialminister Hundstorfer. Er betonte mehrfach, alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit sich eine Auszahlung noch vor dem Weihnachtsfest ausgeht. Die Rede war von Überstunden und einer Urlaubsperre. „Wir beginnen derzeit jeden Tag um sechs Uhr in der Früh und sind bis zum Abend hier“, schilderte IEF-Bereichsleiter Johann Riegler gegenüber der APA den aktuellen Arbeitsaufwand.

Normalerweise dauert die Auszahlung von ausständigen Löhnen durch den IEF bis zu zwei Monate. Dass es bei Zielpunkt so viel schneller ging - der Konkurs wurde erst am 1. Dezember beantragt - liegt unter anderem am Betriebsrat, der Arbeiterkammer, der Gewerkschaft, dem Masseverwalter, aber auch an der guten Personalverrechnung von Zielpunkt. Binnen eineinhalb Wochen wurden die Anträge gesammelt an den IEF weitergeleitet.

Schirnhofer bleibt Geld schuldig

An Arbeit mangelt es dem Insolvenzentgeltfonds aber auch in nächster Zeit nicht. Bei Zielpunkt sind noch die Beendigungsansprüche, also Abfertigung und Kündigungsentschädigung, ausständig und auch der steirische Zielpunkt-Lieferant Schirnhofer blieb seinen knapp 270 Mitarbeitern Novembergehalt und Weihnachtsgeld ebenfalls schuldig. Bei Schirnhofer liegen dem IEF aber noch keine Anträge vor.

Auch wenn die Zielpunkt-Mitarbeiter zumindest rasch Geld vom IEF erhalten, wie es mit ihnen nach Weihnachten weitergeht, ist nach wie vor offen. Bis Mitte Jänner will der Masseverwalter die 229 Filialen offen halten, in der Hoffnung, möglichst viele Käufer zu finden. Die Verwertung geht in den nächsten Wochen in die heiße Phase.