Rechtsstreit um Schloss Cobenzl

Ein Rechtsstreit läuft derzeit um das Schloss Cobenzl in Döbling. Die Stadt hat gegen den Gastronomen Olaf Auer eine Räumungsklage eingebracht. Die Causa könnte - ähnlich wie bei der Copa Cagrana - in einem jahrelangen Rechtsstreit enden.

Bürgermeister Michael Häupl hat hier geheiratet und auch bei Touristen und Wienern ist das Schloss am Cobenzl als Ausflugsziel bekannt. Der Gastronom Olf Auer hat es in den frühen 1980er Jahren von der Stadt gepachtet und mit der Sanierung begonnen. Im September 1983 eröffnete er dort ein Cafe-Restaurant.

30 Jahre lang lief alles ohne Probleme, 2013 meldete die Stadt allerdings Eigenbedarf an und verlängerte den Pachtvertrag nicht. Zudem wurden Verstöße gegen den Landschaftsschutz und Bauvorschriften geltend gemacht. Auer gewann laut eigener Aussage alle 16 Verfahren. Vor dem Sommer brachte die Stadt dann eine Räumungsklage ein.

Cobenzl-Cafe

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Der Pächter will das Schloss Cobenzl nicht verlassen

Stadt: „Lokal ist in 1980er Jahren steckengeblieben“

Die Stadt sieht den Ort nicht mehr als zeitgemäß an. „Es ist kein Publikumsmagnet, das Lokal ist in den 1980er Jahren steckengeblieben, es hat keine wesentlichen Investitionen mehr gegeben“, sagt der zuständige Forstdirektor Andreas Januskovecz von der MA 49 gegenüber ORF Wien.

„Es ist unsere Fläche und unser Gebäude. Wir wollen das mit einem neuen Pächter auf gute Beine stellen“, so Januskovecz. Man habe mit Auer vor der Räumungsklage auch lange verhandelt und ihm ein „großzügiges Angebot“ als Art Ablöse für seine Investitionen gelegt.

Cobenzl-Cafe

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Die MA 49 kritisiert das „in den 1980er-Jahren steckengebliebene“ Cafe

Auer: „Stadt hat Protektionskind“

Auer betont hingegen, laufend zu investieren. „Die hintere Fassade des Schlosses wird zum Beispiel gerade neu verputzt, aber ich kann nicht aus einem Schloss ein neues Gebäude machen“. Er fühlt sich ausgenutzt und vermutet, dass „die Stadt ein neues Protektionskind hat, das sie hier hereinsetzen wollen“.

Noch gibt es aufgrund der Räumungsklage kein Urteil, Auer kündigt aber an, „den gesamten Instanzenweg“ beschreiten zu wollen. Damit könnte die Causa für die Stadt - ähnlich wie bei der Copa Cagrana - in einem jahrelangen Rechtsstreit enden.

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