Was Wien 2015 bewegte - Teil 1

Ein lesbisches Paar wurde aus dem Prückel geworfen, der Song Contest fand in Wien statt und Pegida scheiterte. Wien.ORF.at hat darüber berichtet. Am Jahresende eine Auswahl an Geschichten, die von Ihnen besonders oft angeklickt wurden.

Der Aufreger des jungen Jahres war der Rauswurf eines lesbischen Paares aus dem Cafe Prückel, nachdem es sich geküsst hatte. Internationale Medienberichte und eine Solidaritätskundgebung folgten - mehr dazu in „Kussdemo“: Rund 2.000 Teilnehmer.

Pegida stieß bei erster Demo in Wien auf Widerstand

Der rechte Akademikerball fand ohne größere Tumulte - wie im Jahr davor - statt - mehr dazu in Akademikerball: Festnahmen und Verletzte. Die Einführung der islam-feindlichen „Pegida“-Märsche in Österreich hat Anfang Februar in Wien nicht geklappt. Ein von den Initiatoren geplanter „Spaziergang“ durch die Innenstadt fand nicht statt, nachdem großteils linksgerichtete Gegendemonstranten den Abmarsch von der Freyung verhindert hatten - mehr dazu in Polizei löste PEGIDA-Demo auf.

Die Top Fünf im ersten Halbjahr:

  1. Sonnenfinsternis über Wien
  2. Schießerei in Straßenbahn
  3. Paar aus Prückel geworfen
  4. Pegida-Demo in Wien
  5. Schummler bei Zentralmatura

Keine Gegendemonstration gab es am Opernball Ende Februar. Richard Lugner trickste dieses Mal die wartenden Fotografen und Kamerateams aus und schlich sich mit seinem Stargast Elisabetta Canalis (Ex-Freundin von George Clooney) seitlich in die Oper - mehr dazu in Aufräumen nach pompösem Opernball.

Alijew tot in Zelle gefunden

Im März nutzten viele die österreichweit optimale Sicht, um die partielle Sonnenfinsternis mitzuverfolgen. Auch Bundespräsident Heinz Fischer verfolgte das Himmelsspektakel vom Heldenplatz aus - mehr dazu in Sonnenfinsternis: Großes Interesse. Im September folgte mit dem „Blutmond“ das nächste astronomische Ereignis - mehr dazu in „Blutmond“ war über Wien zu sehen.

Sonnenfinsternis Wien

ORF

Sonnenfinsternis über Wien

Für Schlagzeilen und Spekulationen sorgte im März der Tod des kasachischen Ex-Botschafters in Österreich, Rakhat Alijew. Er wurde am 24. Februar tot in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Josefstadt aufgefunden. Nach Justizangaben erhängte sich der 52-Jährige dort mit Mullbinden an einem Kleiderhaken. Seine Anwälte zweifeln an dem Suizid des Ex-Diplomaten - mehr dazu in Alijew: Gutachten bestätigt Suizid.

SPÖ-Coup, Häupl-Lehrer-Sager und Romy-Eklat

Ebenfalls im März gelang der SPÖ ein Personalcoup. Das Überlaufen des Abgeordneten Senol Akkilic von den Grünen zur SPÖ kurz vor der Landtagssitzung zum Wahlrecht sorgte für massive Verstimmung bei den Grünen - mehr dazu in SPÖ-Coup lässt Koalition wackeln. Kurze Zeit später sorgte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) mit einem Sager für Verstimmung unter der Lehrerschaft: „Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig. Dann kann ich heimgehen“ - mehr dazu in Häupl entschuldigt sich nicht für Lehrersager.

Für einen Eklat der anderen Art hatte der deutsche Schauspieler und Komiker Didi Hallervorden bei der Romy-Gala gesorgt. In seiner Dankesrede erklärte er, er führe die Romy gerne „heim ins Reich“ - mehr dazu in Eklat bei Romy-Gala: „Als Witz gemeint“.

Eine Art Dachschaden wurde beim neuen Hauptbahnhof in Wien von Kritikern bemängelt. Sie veröffentlichten Bilder auf denen ein Schneesturm auf Bahngleisen, Rolltreppen und in den Liften Spuren hinterlassen hat - mehr dazu in Hauptbahnhof: Kritik an Wetterfestigkeit. Am 13. Dezember ging das Bauwerk mit dem markanten Rautendach in Vollbetrieb - mehr dazu in Vollbetrieb am Hauptbahnhof.

Elfjähriger sticht auf Vater ein, Schüsse in Bim

Im April kam es in der Leopoldstadt zu einem blutigen Familiendrama. Ein 57-jähriger Taxifahrer stach in einem Gemeindebau in der Leopoldstadt seine Lebensgefährtin nieder. Der elfjährige Sohn ging dazwischen und stach auf den Vater ein. Anfang Dezember wurde der 57-Jährige wegen versuchten Mordes zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der Staatsanwalt zeigte sich überzeugt, dass der Bub der Mutter das Leben gerettet hatte - mehr dazu in Taxifahrer stach Frau nieder: 12 Jahre Haft.

Bei einem Streit unter Albanern und einer anschließenden Schießerei in einer Straßenbahn in Rudolfsheim-Fünfhaus wurde im Mai ein 28-Jähriger getötet und sein 25-jähriger Bruder schwer verletzt. Dabei wurde auch eine völlig unbeteiligte 20-Jährige durch ein Projektil getroffen. Einige Tage später stellte sich der 30-jährige Begleiter des Schützen (24) und gab an, nichts von der Familienfehde und der Bewaffnung seines Bekannten gewusst zu haben - mehr dazu in Schießerei: Komplize hat sich gestellt. Vom Schützen fehlt bis heute jede Spur. Der Begleiter wurde mittlerweile enthaftet.

Keinen Monat später fielen auf dem Dornerplatz in Hernals Schüsse. Aus einem Auto heraus wurden fünf Schüsse abgegeben, ein 44-Jähriger wurde dabei schwer verletzt. Bei dem Schützen handelte es sich um den Bruder des Angeschossenen. Er stellte sich kurze Zeit später der Polizei - mehr dazu in Schüsse auf Bruder: Schütze stellte sich.

Song Contest bringt Rekord und Ampelpärchen

Im Mai hieß es „Wir sind Song Contest“. Die Stadt wurde herausgeputzt und sogar die Kanaldeckel sangen - mehr dazu in Conchita und Jürgens aus dem Gully. Es wurde ein Nächtigungsrekord erzielt - mehr dazu in Song Contest: Nächtigungsrekord für Mai. Und eine fulminante Show in der Stadthalle geboten - mehr dazu in Wrabetz: „Tolle Visitenkarte“. Die Fans fieberten beim Public Viewing zwischen Rathausplatz und Schwulenbar mit - mehr dazu in Fans jubelten zwischen Gay-Bar und Rathaus. Nach dem Spektakel wurde die Bühne eingeschmolzen - mehr dazu in Song-Contest-Bühne wird eingeschmolzen.

Geblieben sind die Ampelpärchen, die anlässlich des Großereignisses in der Stadt installiert wurden und international für Berichterstattung sorgten - mehr dazu in Ampelpärchen als Exportschlager. Neue Ampelpärchen soll es nicht geben - mehr dazu in Keine neuen Ampelpärchen für Wien.

Erstmals flächendeckende Zentralmatura

Im Juni sorgte die erstmals flächendeckend abgehaltene Zentralmatura für Aufregung unter den Schülern. Danach auch bei den Lehreren und dem Stadtschulrat: Es wurden Fälle von Schummelei bekannt. Dabei soll es sich aber „um Einzelfälle“ gehandelt haben - mehr dazu in Zentralmatura: „Schummler sind Einzelfälle“. Im kommenden Jahr soll es jedenfalls mehr Aufsichtspersonal geben - mehr dazu in Zentralmatura: Mehr Aufsicht geplant.

Das war 2015 „Chronik“

„Wien heute“ blickt unter anderem auf die Flüchtlingskrise und Diskussionen um das Krankenhaus Nord zurück.

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