Was Wien 2015 bewegte - Teil 2

Tausende Flüchtlinge am Westbahnhof, ein Polizeiübergriff auf Video und die Wien-Wahl im Oktober. Wien.ORF.at hat darüber berichtet. Am Jahresende eine Auswahl an Geschichten, die von Ihnen besonders oft angeklickt wurden.

Bei einem tragischen Unfall mit einem Wakeboard-Lift an der Neuen Donau wurde im Juli einer 41 Jahre alten Frau der Unterarm abgetrennt. Die Anlage wurde daraufhin von den Behörden geschlossen. Es folgte ein Schlagabtausch zwischen dem Betreiber und der Stadt. Anfang August wurde die Anlage wieder in Betrieb genommen - mehr dazu in Nach Unfall: Wakeboard-Lift wieder geöffnet.

Wakeboard-Unfall - MA 58 sperrte Liftanlage

ORF

An dieser Anlage ereignete sich der folgenschwere Unfall

Ebenfalls im Juli griff die Polizei auf der Höhenstraße eine 25-jährige Frau auf, die angab, ihren fünfjährigen Sohn getötet zu haben. Die Leiche des Kindes wurde in einer Wohnung in Favoriten entdeckt. In November wurde die Frau, die an paranoider Schizophrenie erkrankt ist, in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen - mehr dazu in Sohn getötet: Mutter in Anstalt eingewiesen.

Video: Polizist wirft gefesselten Mann zu Boden

Kurze Zeit später wurde der Fall einer Mutter bekannt, die in Hernals ihre 4-jährige Tochter erstochen haben soll. Der Sohn alarmierte die Nachbarn. Die Mutter wurde von der Polizei festgenommen - mehr dazu in Vierjährige erstochen: Mutter geständig.

Mutmaßlicher Polizeiübergriff

Stadtzeitung Falter, Vice

Im August sorgte ein Handyvideo für Aufsehen. Darauf ist zu sehen, wie ein gefesselter Mann mit dem Gesicht voran von einem Polizisten zu Boden geworfen wird. Gegen die Polizisten gibt es ein Disziplinarverfahren, zudem werden sie in den Innendienst versetzt - Übergriff: Polizisten werden versetzt. Ob die Polizsiten angeklagt werden, steht laut Staatsanwaltschaft noch nicht fest.

Tausende Flüchtlinge kommen am Westbahnhof an

Ende August erreichten tausende Flüchtlinge von Ungarn kommend den Westbahnhof. Von dort wollten sie nach Deutschland weiterreisen. Zahlreiche Wienerinnen und Wiener kamen, um zu helfen - mehr dazu in 3.650 Flüchtlinge am Westbahnhof und Erneut Tausende Flüchtlinge im Westbahnhof.

Die Top Fünf - zweites Halbjahr:

  1. Live-Ticker zur Wien-Wahl
  2. Mädchen von Mutter erstochen
  3. Fünf Tote nach Brand entdeckt
  4. Video zeigt Wasserrohrbruch
  5. Wakebordunfall Neue Donau

Im Oktober gingen 20.000 Menschen bei der Demonstration „Flüchtlinge Willkommen!“ auf die Straße. Die Demonstranten füllten schließlich die gesamte Mariahilfer Straße aus. Auf dem Heldenplatz fand auch das Konzert „Voices for Refugees“ mit den Toten Hosen, Zucchero, Bilderbuch und Conchita Wurst statt - mehr dazu in Zehntausende bei Asyldemo. Zu dem Konzert kamen mehr als 100.000 Menschen.

Flüchtlingsthema prägte Wiener-Wahlkampf

Das Flüchtlingsthema prägte auch den Wiener-Wahlkampf. Während die FPÖ im Wahlkampf stets eine rigide Flüchtlingspolitik vertrat und für Grenzzäune eintrat, verzichtete die SPÖ auf eine inhaltliche Annäherung an die FPÖ und gab die Maxime aus: „Wir schaffen das“ - mehr dazu in Flüchtlingsthema dominierte Wien-Wahl.

Die SPÖ kam am 11. Oktober schließlich auf 39,59 Prozent der Stimmen und lag damit vor der FPÖ (30,79 Prozent) - aber mit mehr als halbiertem Vorsprung. Die Bundesregierungs-Partei ÖVP ist in Wien nur mehr Kleinpartei (9,24 Prozent) und Vierte hinter den Grünen (11,84 Prozent). Mit NEOS (6,16 Prozent) sitzen erstmals wieder fünf Parteien im Gemeinderat - mehr dazu in Endergebnis mit Wahlkartenprognose. Im November ging die Rot-Grüne Koalition in eine Neuauflage - mehr dazu in Nur knappe Mehrheiten für Rot-Grün.

Wasser bremste Autos aus

Mehrere Wasserrohrbrüche sorgten für Verkehrsprobleme in der Stadt. Ein geborstenes Rohr in der Brünner Straße legte im September den Verkehr rund um den Floridsdorfer Spitz lahm. Die Feuerwehr war im Großeinsatz - mehr dazu in Videoüberwachung zeigt Rohrbruch. Erst einige Wochen davor hatte ein defektes Wasserrohr den Verkehr auf der Ringstraße lahmgelegt - mehr dazu in Wasserrohrbruch legt Ringstraße lahm.

Nach einem Brand in einem leerstehenden Lokal in Favoriten, wurden Anfang Oktober fünf Tote entdeckt. Alle fünf Opfer wurden auf einer Fläche von rund zehn Quadratmetern rund um einen Feststoffbrennofen gefunden. Die Ermittler gingen daher davon aus, „dass fehlerhaftes beziehungsweise fahrlässiges Hantieren mit diesem Ofen oder ein Defekt an der Heizeinrichtung des Ofens die Ursache für den Brand gewesen sein dürfte“. Ein Toter wurde kurz darauf mittels Fingerabdruck identifiziert. Es handelt sich um einen 37-jährigen Slowaken - mehr dazu in Brand in Favoriten: Ein Toter identifiziert.

Kein Life Ball im kommenden Jahr

Life-Ball-Organisator Gery Keszler sorgte im November mit einer Videobotschaft für Aufsehen: Mit einer Pause im kommenden Jahr, soll es den Life Ball erst 2017 wieder geben, kündigte er an. „Das nun bald anstehende 25-jährige Jubiläum veranlasst mich, das bisher Erreichte zu reflektieren. Ich überleg mir immer wieder, wie man dem Life Ball noch mehr Tiefe verleihen könnte", so Keszler - mehr dazu in Life Ball findet 2016 nicht statt.

Der Atomphysiker und „Science Busters“-Mitglied Heinz Oberhummer starb ebenfalls im November im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Sein Körper wurde seinem Wunsch entsprechend der Wissenschaft zur Verfügung gestellt - mehr dazu in „Science Buster“ Oberhummer tot. Auch der Tod von Maler Ernst Fuchs und Herbert Prikopa sorgten für Trauer - mehr dazu in Trauer um Maler Ernst Fuchs und Herbert Prikopa verstorben.

Geldfund und Rolltreppenparty

Mit skurrilen Begebenheiten endete das Jahr. Eine Rolltreppenparty wurde zum Besucherhit. Zur Wiederinbetriebnahme nach einem Jahr Stillstand musste die U-Bahn-Station Schottentor wegen des Andrangs sogar gesperrt werden - mehr dazu in Station wegen Rolltreppenparty gesperrt und 100 Anzeigen nach Rolltreppenparty.

Die zweite Begebenheit, die auch im Ausland für Schlagzeilen gesorgt hat, war der Fund von rund 130.000 Euro in der Neuen Donau. Nachdem sich bereits zahlreiche „Besitzer“ bei der Polizei gemeldet hatten, stellte die Polizei die Ermittlungen ein. Ein verwirrter älterer Mann soll das Geld in das Wasser geworfen haben - mehr dazu in Mann „entsorgte“ Geld in Donau. Das Fundamt der Stadt Wien ermittelt aber weiter - mehr dazu in Geld aus Donau: Fundservice ermittelt weiter.

Links: