Parlament leidet unter Taubenplage

Das Parlament leidet seit Längerem unter einer Taubenplage. Derzeit würden Angebote geprüft, um gegen die Tiere vorzugehen, hieß es aus der Parlamentsdirektion. Tierschützer befürchten den Einsatz von Lebendfallen.

Die Tiere hätten provisorische Fluchtstiegen auf dem Gebäude neu für sich entdeckt und würden dort auf den Gerüststangen Platz nehmen. „Das Taubenproblem beginnt in den angrenzenden Parks, wo die Tiere vollgefüttert werden“, sagte Regina Hahn von der technischen Gebäudeverwaltung der Parlamentsdirektion gegenüber ORF.at. Durch das warme Wetter gebe es derzeit ein Überangebot an Futter, und die Tauben könnten das ganze Jahr brüten.

Das Parlament will nun gegen die Tiere vorgehen. „Wir prüfen derzeit, welche Lösung - natürlich tierschutzkonform - infrage kommt. Es ist noch nichts entschieden. Wir vergleichen derzeit Angebote und schauen, welche Methoden es gibt. Eine Entscheidung wird es wahrscheinlich im Jänner oder Februar geben“, so Hahn weiter.

WTV befürchtet „Grausamkeiten gegen Jungtiere“

Der Wiener Tierschutzverein (WTV) fürchtet, dass aber bereits eine Lösung gefunden wurde. „Die Tiere sollen mit Lebendfallen eingefangen werden und danach rund 350 Kilometer weg von Wien in die Natur gebracht werden, um sich dort ein neues Heim zu suchen“, heißt es in einer Aussendung.

„Die Tauben werden sofort versuchen, wieder zurückzufliegen. Einige werden das leider aufgrund von Kälte, Kräfte- oder Nahrungsmangel nicht schaffen, die anderen aber sehr wohl“, so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Die Umsiedlung werde so den angestrebten Erfolg nicht erzielen. „Ein derartiger Eingriff würde auch zu Grausamkeiten gegen Jungtiere führen, die nach dem Bundestierschutzgesetz verboten sind“, so Petrovic weiter.

Gespräche mit Tierschutzverein angekündigt

„Es stimmt, dass wir die Lebendfallen präferieren. Aber es ist nichts entschieden, und wir werden die Methoden von den Behörden noch abklären lassen. Vor Kurzem haben wir den Wiener Tierschutzombudsmann informiert und wir werden uns auch noch an die zuständigen Stellen der Stadt Wien wenden“, so Hahn. Man sei außerdem mit dem WTV in Kontakt getreten, im Jänner seien Gespräche geplant.

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