Barrierefreiheit fehlt noch häufig

Seit 1. Jänner sollten alle öffentlich zugänglichen Geschäfts- und Amtsgebäude barrierefrei sein. Trotz einer langjährigen Übergangsfrist gibt es aber nach wie vor Stellen, an denen es Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer schwer haben.

Eine Treppe mit drei Stufen führt etwa zu einer Apotheke in Wien - das bedeutet ein unüberwindbares Hindernis für Rollstuhlfahrer. Man komme eben hinunter und bediene unten, hieß es in einer Reaktion der Apotheke gegenüber „Wien heute“. Laut Markus Ladstätter vom Verein BIZEPS gibt es viele positive Beispiele, auch bei Apotheken, Arztpraxen, Geschäften, Hotels und Restaurants. Aber eben auch viele Unternehmen, die immer noch säumig sind.

Der Rechtsweg ist kompliziert, zunächst muss laut Ladstätter über die Schlichtungsstelle des Sozialministeriums eine außergerichtliche Einigung versucht werden: „Ist es nicht möglich eine Einigung zu erlangen, dann steht der betroffenen Person eine Klage offen. Dabei ist es aber leider nur möglich, auf Schadenersatz zu klagen und nicht auf die Beseitigung der Barriere.“

Übergangsfrist verlängert

Rund 50 Prozent der Amtsgebäude sind noch nicht behindertengerecht adaptiert, dafür hat der Bund die Übergangsfrist um vier weitere Jahre verlängert. Betroffen ist etwa das Menschenrechtsbüro der Stadt Wien, dort ist die Toilette nicht barrierefrei - mehr dazu in Rollstuhlfahrer kritisieren Menschenrechtsbüro (wien.ORF.at; 10.12.2015).

Die Wirtschaftskammer hat für Unternehmer Alternativen zu Umbauarbeiten aufgezeit. Es gehe hauptsächlich darum, den Willen zu zeigen, dass man Menschen mit Behinderungen von seinen Dienstleistungen nicht ausgrenzt - mehr dazu in Barrierefreiheit: Countdown läuft (wien.ORF.at; 7.12.2015).

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