Praterstern: Polizei für mehr Videoüberwachung

Alkohol, Drogen, Belästigungen und Überfälle: Der Praterstern kommt nicht aus den Schlagzeilen. Die Politik hat unterschiedliche Lösungsansätze. Die Wiener Polizei fordert jedenfalls den Ausbau der Videoüberwachung.

Wie ein Magnet zieht der Praterstern Menschen aus dem In- und Ausland an. Unter ihnen sind auch Suchtkranke und Obdachlose, die am Rand der Gesellschaft leben. „Besonders als Frau ist es am Abend hier unangenehm“, sagt eine Passantin gegenüber „Wien heute“. Es sei unsicher geworden am Bahnhof, bestätigen auch einige Lokalbesitzer und deren Mitarbeiter. „Viele verkaufen Drogen und stehlen“, sagt ein Imbissmitarbeiter.

Der Praterstern in Wien

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Der Praterstern

Karlheinz Hora, der SPÖ-Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, fordert ein Verkaufsverbot von Alkohol. „Eine Möglichkeit wäre ein Alkoholverkaufsverbot, insbesondere über die Gasse.“ Geht es nach der FPÖ, dann sollte der Alkoholkonsum auf dem Platz verboten werden. „Das ist auch möglich, das gibt es in Innsbruck, das gibt es in Graz“, sagt FPÖ-Bezirksparteiobmann Wolfgang Seidl.

Polizei: „Wollen Videoüberwachung vorantreiben“

Um die Sicherheit zu verbessern, sind seit Dezember deutlich mehr Polizeistreifen am Bahnhof unterwegs. Auch die Straßensozialarbeit wurde verstärkt. Zum geforderten Alkoholverbot sagt Polizeisprecher Roman Hahslinger im „Wien heute“-Studiogespräch, dass es für die Polizei wichtig sei, sich in erster Linie auf andere Dinge zu konzentrieren.

Interview mit Polizei-Sprecher Hahslinger

Im „Wien heute“-Studiointerview sprach sich Roman Hahslinger dafür aus, unter anderem die Videoüberwachung am Praterstern auszubauen.

„Dass wir mit den Playern in ständigem Kontakt sind, das heißt mit der Bezirksvertretung, mit den ÖBB und den Wiener Linien. Wir wollen natürlich hier die Videoüberwachung vorantreiben, auch unbeleuchtete Plätze noch besser beleuchten. Ich denke, das sind wichtige Maßnahmen, die man vielleicht zuerst diskutieren sollte“, sagte Hahslinger.

Alkohol und Überfälle am Praterstern

Der Verkehrsknotenpunkt in der Leopoldstadt kommt nicht aus den Schlagzeilen - eine Reportage von Franz Dürnsteiner.

Grundsätzlich sei aber jede gesetzliche Regelung, die helfe, die Kriminalität an bestimmten Örtlichkeiten einzudämmen, für die Polizei willkommen. „Es gibt allerdings viele Vorschläge, da muss man sich im Detail anschauen, welche die effektivsten sind“, so Hahslinger.

Suchtmittelkriminalität im Sommer gestiegen

Der Polizeisprecher verweist auf einen Anstieg bei der Suchtmittelkriminalität. „Grundsätzlich ist es so, dass die Statistik zeigt, dass mit August, September die Kriminalität vor allem im Suchtmittelbereich angestiegen ist. Ob das direkt auf die Flüchtlingsströme zurückzuführen ist, da gibt es noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu oder Belege. Wir können nur darauf verweisen, dass die Kriminalität in diesem Bereich angestiegen ist“, sagte Hahslinger.

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