Asbest in Zollamtsgebäude wird entfernt

Weil der Keller des alten Hauptzollamts im dritten Bezirk modernen Wohnbauten weicht, muss Asbest aufwändig entfernt werden. Der gefährliche Schadstoffe kann tödliche Lungenerkrankungen auslösen.

Der Keller im alten Zollamtsgebäude in der Schnirchgasse im dritten Bezirk ist nicht unbedingt der angenehmste Arbeitsplatz, den man sich vorstellen kann. Sicherheitsanzug und Atemschutz sind Pflicht, bevor die Arbeiter die luftdicht abgeschottetene Sanierungszone betreten dürfen.

Die Zone steht unter Unterdruck, damit keine Luft nach außen dringt. Erst nach mehreren Filtervorgängen wird die Luft kontrolliert ins Freie gesaugt - ohne Gefahr für die Anrainer, wie versichert wird. Wenn die Arbeiter die gefährliche Zone verlassen, müssen sie duschen.

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Die Arbeiter müssen spezielle Sicherheitskleidung tragen

Asbest bei Bohrungen gesundheitsgefährdend

Über dem Keller ist der Spritzasbest in den 1970er Jahren auf 4.000 Quadratmeter zur Isolierung aufgebracht worden. Jetzt vor dem Abriss muss er weg. „Spritzasbest wird - und das ist eine gesetzliche Vorschrift - mit Zement und Wasser gebunden, damit man eine Sicherheit hat für den Transportweg von der Baustelle auf eine dafür genehmigte Deponie“, sagte Ziviltechniker Heinz Kropiunik.

Unangetastet ist Asbest ungefährlich, nur wenn in die Mauern gebohrt wird oder die Platten abgenommen werden, besteht Gesundheitsgefahr. Von den 1960ern bis in die 1980er Jahre ist Asbest zum Brandschutz und zur Wärmedämmung verwendet worden. „Und da vor allem in öffentlichen Gebäude, also nicht in Privatgebäuden.“

Belebung für „TownTown“

Hunderte Gebäude sind in Wien in den vergangenen Jahren asbestsaniert worden - das größte Projekt war die UNO-City. Im alten Zollamt dauert die Sanierung noch bis Anfang April, dann folgt der Abriss. Ab Anfang 2017 entstehen vier Türme, drei davon hundert Meter hoch. Geplant sind beim Projekt Triple 500 Wohnungen und 12.000 Quadratmeter Bürofläche. Der Bauträger verpflichtet sich, auch soziale Infrastruktur zu bauen.

„Wir haben hier einen Vertrag mit der Stadt Wien geschlossen, der vorsieht, dass wir auch Sozialwohnungen errichten. Die werden über die Caritas vergeben, darüber hinaus wird auch ein Kindergarten gebaut und eine Schule erweitert“, so Ernst Eichinger von der Bundesimmobiliengesellschaft im Wien-Heute-Interview.

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Die Autobahn soll überplattet werden

Das derzeit etwas leblose, angrenzende Wohnviertel „TownTown“ soll durch das Projekt belebt werden. Zusätzlich soll die davor liegende Ostautobahn überplattet werden und ein neuer Freiraum enstehen. Insgesamt werden in das Projekt 240 Millionen Euro investiert. 2018 sollen die ersten beiden Türme stehen.