Hohe-Wand-Wiese: Beschneiung vergebens

Der ganze Aufwand ist wohl vergebens gewesen: Nach fünf Tagen Beschneiung schmilzt der Kunstschnee auf der Hohe-Wand-Wiese bereits wieder. Der geplante Pistenbetrieb für die Semesterferien ist aufgrund der Warmfront mehr als fraglich.

Bis Samstag wurde die Hohe-Wand-Wiese beschneit. Am Sonntag konnte dort zum ersten Mal in dieser Saison Ski gefahren und gerodelt werden, wie ein „Wien heute“-Lokalaugenschein zeigte - allerdings nicht auf der großen Piste, denn der Skilift war nach wie vor nicht in Betrieb.

Beschneiung Hohe Wand Wiese

ORF Wien

Am Sonntag konnte man zum ersten Mal auf der Hohe-Wand-Wiese rodeln

Sonntag und Montag standen die Schneekanonen bereits wieder still. Eine sinnvolle Beschneiung sei erst ab minus zwei bis minus drei Grad möglich, sagte Pistenbetreiber Martin Dolezal gegenüber wien.ORF.at. Doch davon sind die Temperaturen in Wien derzeit weit entfernt: In den kommenden Tagen klettert das Thermometer voraussichtlich jeweils auf über zehn Grad - mehr dazu in wetter.ORF.at.

Sportstadtrat verteidigt Beschneiung

Fünf Schneekanonen und 13 Lanzen stehen für die Beschneiung der Hohe-Wand-Wiese zur Verfügung. Über den Stromverbrauch und die Kosten können bzw. wollen weder die Stadt Wien noch der Pistenbetreiber Auskunft geben. Geht man von einer durchschnittlichen Schneekanone aus, so kann bei fünf Tagen Einsatz allerdings von 7.200 Kilowattstunden Stromverbrauch ausgegangen werden. Das ist mehr als der Jahresverbrauch von zwei durchschnittlichen Haushalten. Dazu kommt ein Wasserverbrauch von rund 1,7 Millionen Litern, umgerechnet über 12.000 Badewannenfüllungen.

Beschneiung Hohe Wand Wiese

ORF Wien

Beschneit werden konnte nur bis Samstag - derzeit ist es wieder zu warm

Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) verteidigte die Beschneiung gegenüber „Wien heute“ dennoch. Jetzt, wo man die Schneekanonen habe, werde man sie auch nützen, so Mailath-Pokorny: „Es wäre ein bisschen komisch, wenn das ganze Werkl steht und man nutzt es nicht.“ Aber man müsse sich auch mittelfristig überlegen, „ob es Sinn macht, die Beschneiungsanlage und das Ganze aufrechtzuerhalten“. Die Stadt Wien plant, die große Skipiste mit dem Skilift in den Semesterferien in der ersten Februar-Woche in Betrieb zu nehmen - ein Plan, der angesichts der aktuellen Wetterlage kaum Aussichten auf Erfolg hat.

Spekulationen über Fortbestand der Piste

Zuletzt hatte es Spekulationen über den Fortbestand der Strecke gegeben - mehr dazu in Aus für Skipiste auf der Hohe-Wand-Wiese?. Unterdessen gibt es Überlegungen, in Grinzing eine Piste zu errichten - mehr dazu in Skipiste in Grinzing: SPÖ sieht kaum Chancen.

Plastik-Skipiste Aspern

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In Aspern kann man trotz Schneemangels Ski fahren - auf Plastik

Ganz anders ist die Situation in der Schneeerlebniswelt Wien in Aspern. Dort profitiert man vom milden Winter, weil auf Kunststoffmatten gefahren wird. Das Geschäft läuft, deshalb soll bei der Schneeerlebniswelt bis Ostern der Endausbau von gesamt 4.000 Quadratmeter fertig sein. Dann wird es dort auch eine Skihütte und einen Snowboardpark geben - mehr dazu in Keine Alternative zu Ski fahren auf Plastik. Auch in mehreren Wiener Parkanlagen gibt es im Winter die Möglichkeit zu rodeln. Aufgrund des Schneemangels versucht die Stadt derzeit bei zwei Hängen mit Kunstschnee auszuhelfen - mehr dazu in Kunstschnee für Wiener Rodelhügel.

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