Weitere Einsparungen bei OMV
Auf das „Fit for Fifty“ genannte Sparpaket, um bei einem Ölpreis von 50 Dollar pro Fass bestehen zu können, „müssen wir jetzt eins oben draufsetzen, dass wir auch bei 35 Dollar ein Geschäft machen“, sagte Seele im Interview mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“.
Das sei letztlich „unabhängig vom Ölpreis“, so Seele, obwohl man sich in den Programmen auf einen Ölpreis von 40 Dollar eingestellt habe: „Liegt der Preis darunter, müssen wir noch eins drauflegen.“ Aber: „Es ist nicht gesund, wenn die Kosten zehn Prozent über denen der anderen liegen“.
APA/Hans Klaus Techt
OMV-Vorstandschef Rainer Seele will zum angekündigten Sparpaket „eins oben draufsetzen“
Neue Konzernstrategie Mitte Februar
Kündigungen seien „nicht das Hauptziel“, meinte der Konzernchef auf die Frage nach den Auswirkungen eines Sparkurses auf die Mitarbeiter. Vielmehr seien es die Investitions- und Explorationskosten. „Aber wir müssen auch effizienter und schlanker werden.“ Die Entscheidung, in die Nordsee zu gehen, sei richtig gewesen. „Was uns die Flexibilität nimmt, waren die hohen Investitionsverpflichtungen“, diese seien „zu hoch“, so Seele.
Zum geplanten Asset-Tausch mit Gazprom im Gegenzug für eine Beteiligung der OMV am russischen Gasfeld Achimov IV/V hielt sich Seele bedeckt: „Wir wissen, wir kriegen eine Beteiligung. Jetzt bewerten wir das Feld.“ Dass die Russen dafür angeblich die OMV-Raffinerien (Schwechat bei Wien bzw. Burghausen am Inn) wollten, hätten diese schon dementiert. Mitte Februar will OMV-Chef Seele die neue Konzernstrategie vorlegen.
Durch den dramatischen Preisverfall bei Öl und Gas musste die OMV weitere 1,5 Milliarden Euro an Wertminderungen verbuchen. Zudem gibt es Produktionsstillstände in Libyen und im Jemen. Die Wertminderungen im vierten Quartal 2015 betrafen Assets in Produktion und Entwicklung sowie Exploration - mehr dazu in OMV muss weitere 1,5 Mrd. Euro abschreiben (wien.ORF.at; 29.1.2016).