Aussprache wegen islamischen Zentrums

In Simmering soll ein islamisches Zentrum entstehen. Nach Protesten hat die islamische Föderation das Projekt zurückgezogen. Auch die Baupolizei stellte Mängel fest. Jetzt lud der Bezirksvorsteher die Betreiber zur Aussprache.

Was genau in dem Haus künftig unterrichtet werden soll, ist unklar. Der neue FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Johann Stadler lud deshalb zu einer Aussprache. Neben dem Bauwerber, der islamischen Föderation, kamen auch die Vertreter der anderen Fraktionen im Bezirk. Man wollte sich gegenseitig kennenlernen und Vertrauen aufbauen.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 3.2.2016

Rohbau bereits fertig

Die Zeit drängt, denn der Rohbau ist bald fertig. Eingereicht wurde zunächst ein Kulturzentrum samt Kindergarten. Später war eine Privatschule zur Ausbildung von islamischen Vorbetern und Predigern vorgesehen - mit der Unterrichtssprache Türkisch. Eine von der FPÖ organisierte Protest-Demonstration war die Folge - mehr dazu in Widerstand gegen türkisches Gymnasium.

Islamisches Zentrum in Simmering (Baustelle)

ORF

Das geplante islamische Zentrum in Simmering nimmt bereits Form an

Religiöse Inhalte als Lehrziel

Zweimal wurde der Vereinsvorstand ausgetauscht. Nach dem neuen Islamgesetz werden Imame künftig auf der Universität ausgebildet. Die Idee einer islamischen Schule in Simmering ist aber längst noch nicht vom Tisch.

„Ob es eine Schule wird oder etwas Anderes, das können wir nicht konkretisieren. Aber es sollen religiöse Inhalte vermittelt werden, sei es an Jugendliche oder an Erwachsene“, so Ersoy Bülbül, der Sprecher der Islamischen Föderation, gegenüber „Wien heute“. Bezirksvorsteher Paul Johann Stadler: „Es würde mich nicht sehr freuen, wenn es eine rein türkische Imamschule wird. Da muss man jetzt schauen, in welche Richtung man arbeitet. Und diese Gespräche wird es erst geben.“

Weiteres Treffen in zwei Monaten

Sein Stellvertreter Peter Kriz (SPÖ) meint dazu: „Es sind Menschen, die bei uns eine Bildung erhalten, die weiter in Wien verbleiben - und wir haben ein Integrationsgesetz in Österreich, das ein Miteinander vorsieht. Wenn wir alle miteinander eine Sprache im öffentlichen Leben sprechen, werden wir uns besser verstehen. Wir wollen die deutsche Sprache, in Simmering und in Österreich.“ In zwei Monaten will man sich wieder treffen. Dann soll der Betreiber sein Projekt in allen Details auf den Tisch legen.

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