Flüchtlinge: Information gegen Ängste

Unterkünfte für Asylwerber sorgen in Floridsdorf weiter für Aufregung. Ärger und Angst Ausdruck gegeben haben Bürger am Freitag bei einem Informationsabend einer Bürgerinitiative und bei einer Veranstaltung der Bezirksvorstehung.

„Was ist mit der Sicherheit unserer Kinder?“ - „Was jetzt ist: Es ist einfach zu viel!“: Lautstark machen nicht nur Anrainer des ehemaligen Bürogebäudes in der Siemensstraße ihrem Ärger Luft. Es sind Teilnehmer einer Informationsveranstaltung einer Bürgerinitiative in der nahe gelegenen Großfeldsiedlung, mitorganisiert von der FPÖ.

Die ersten Flüchtlinge sind bereits in dem Gebäude eingezogen. Bei vielen im Bezirk sind sie aber nicht willkommen. Bis zu 600 Menschen, ausschließlich Familien, sollen bis Ende September in dem Haus Unterkunft finden - mehr dazu in Widerstand gegen Flüchtlingsquartiere.

Flüchtlingsquartier in Siemens-Gebäude

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Bezirk will Ängste und Vorbehalte nehmen

Eine zweite Informationsveranstaltung findet kurze Zeit später nicht weit entfernt von der ersten statt. Bezirk, Polizei und Samariterbund nehmen an der Veranstaltung für Anrainer aus einem Kleingartenverein teil. Es sollen Ängste und Vorbehalte genommen werden, „denn ich glaube, Information, Information, Information ist das wichtigste, um in dieser Frage auch Ängste und Unsicherheiten relativieren zu können“, formuliert es der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) eindringlich.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 6.2.2016

Beiden Veranstaltungen gemeinsam ist die Kritik der Bürgerinnen und Bürger über mangelnde Information, sind auch Sicherheitsbedenken und wenig Vertrauen in die Ankündigung, dass die Unterkunft im September wie vereinbart auch wieder geschlossen wird: „Das wollen Sie uns jetzt verkaufen und sagen, das ist super. Das ist überhaupt nicht super“, formuliert es einer in Richtung Bezirksvorstehung. „Am Abend sitze ich zu Hause. Ich gehe nicht zu meinen Freundinnen, ich gehe nicht spazieren. Ich habe einfach Angst vor Jugendlichen“, sagt eine Frau.

Flüchtlingsquartier in Siemens-Gebäude

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Unterkunft für 600 Menschen

An der Situation hier für die Flüchtlinge in der Siemensstraße ändern die hitzigen Debatten vorerst aber nichts: Bis zu 600 Menschen, ausschließlich Familien, sollen im ehemaligen Siemens-Bürogebäude untergebracht werden.