Diebin ließ Kinder Verkäufer ablenken

Zu ungewöhnlichen Methoden hat eine 45-jährige Seriendiebin gegriffen: Auf ihren Beutezügen spannte sie laut Polizei ihre Kinder ein, um Verkäufer abzulenken. Insgesamt soll sie mit den gestohlenen Waren 18.000 Euro lukriert haben.

Die Kinder, ein zehnjähriges Mädchen und ein zwölfjähriger Bub, mussten immer wieder die Verkäufer in ein Gespräch verwickeln und dadurch ablenken, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Die beiden Kinder wurden dem Jugendamt übergeben.

Grundsätzlich war die 45-Jährige mit ihrem 17-jährigen Sohn unterwegs. Gemeinsam sollen sie von September bis November in Tulln, Stockerau, Mödling, St. Pölten, Bad Vöslau, Eisenstadt und Wien unzählige Laden- und Taschendiebstähle begangen haben. Dabei hatte es das Duo primär auf Hosen und Handtaschen abgesehen. Einen Teil der Beute gaben sie an einen Hehler weiter. Die 45-Jährige soll außerdem bei mehreren Firmen gestohlene Bekleidung umgetauscht und dann übers Internet verkauft haben.

17-Jähriger geständig, Mutter nicht

Festgenommen wurden die Beschuldigte und ihr 17-jähriger Sohn bereits am 30. November in ihrer Wohnung in der Leopoldstadt, wie die Polizei erst am Mittwoch bekanntgab. Am gleichen Tag wurde auch ein 45 Jahre alter mutmaßlicher Hehler in Simmering festgenommen. Mutter und Sohn, beide rumänische Staatsbürger, waren als arbeitslos gemeldet. Sie sollen zudem zahlreiche Sozialleistungen unrechtmäßig bezogen haben.

Bei einer Hausdurchsuchung wurden in der Wohnung des ebenfalls rumänischen Hehlers neben Diebesgut 4.200 Euro sichergestellt, auch in der Wohnung der Frau wurde die Polizei fündig und entdeckte gestohlene Kleidung. Während sich der 17-Jährige in seiner Einvernahme geständig zeigte, bestreitet seine Mutter sämtliche Diebstähle, sagte Hahslinger.