Sozialmärkte öffnen für Asylwerber

Ab sofort können auch Asylwerber und subsidiär Schutzberechtigte in den beiden Sozialmärkten des Hilfswerks einkaufen. Bisher war das nur Wienern möglich, die von Armut betroffen sind.

Das Wiener Hilfswerk trägt damit der aktuellen Situation Rechnung und möchte neue von Armut betroffene Gruppen unterstützen, begründete die Hilfsorganisation den Schritt. Im Kundenservice würden zur Überwindung von Sprachbarrieren arabisch-deutsch sprechende Freiwillige eingesetzt: „Sie übersetzen unsere Infoblätter in die gängigsten Sprachen der Asylwerber, vermitteln bei Problemen oder Unklarheiten und stellen Einkaufsberechtigungen aus.“

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Die Sozialmärkte des Hilfswerks vergeben nun auch Pässe an Asylwerber

Einkaufsmöglichkeit an zwei Standorten

Das Wiener Hilfswerk hat zwei Sozialmärkte, einerseits in Neubau (Neustiftgasse 73-75), andererseits in Ottakring (Hyrtlgasse 28). Hier können von Armut betroffene Bundeshauptstädter günstig Lebensmittel einkaufen. Jetzt können auch Asylwerber und subsidiär Schutzberechtigte Pässe beantragen.

Denn um Kunde sein zu können, braucht man eine Berechtigungskarte. Diese bekommen grundsätzlich Menschen mit Wohnsitz in Wien, deren Nettoeinkommen gleichzeitig unter der Armutsgrenze liegt. Sie beträgt für Einzelpersonen laut Statistik Austria derzeit 1.161 Euro zwölf Mal im Jahr oder 995 Euro 14 Mal im Jahr. Die Regale werden hauptsächlich mit gespendeten Lebensmitteln und Hygieneartikel befüllt und zu wesentlich niedrigeren als den handelsüblichen Preisen abgegeben.

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Angebot wird nur teilweise angenommen

Das Hilfswerk ist allerdings nicht die einzige Organisation, die in Wien Sozialmärkte betreibt. Auch beim Verein Sozialmarkt Wien dürfen Asylwerber mit einem Asylausweis einkaufen. „Aus Erfahrung kann ich aber mitteilen, dass diese fast gar nicht in Sozialmärkte kommen, da sie meistens in den Unterkünften versorgt werden und das Geld, falls sie eines bekommen, für andere Sachen ausgeben“, so Betreiber Alexander Schiel gegenüber wien.ORF.at.

Samariterbund-Sozialmärkte seit Beginn geöffnet

In den Sozialmärkten des Arbeiter-Samariter-Bundes in Wien können Asylwerber schon seit deren Eröffnung vor rund sieben Jahren einkaufen, so Pressesprecherin Martina Vitek gegenüber wien.ORF.at. Drei Märkte betreibt der Arbeiter-Samariter-Bund in Wien. Für die Asylwerber gelten dabei die gleichen Regeln wie für Österreicher, so Vitek. In der Nähe des Sozialmarktes in Wien-Floridsdorf befinde sich bereits seit Jahren eine Flüchtlingseinrichtung.

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