Polizist soll Stiefkinder misshandelt haben

Weil er seine Stiefkinder körperlich und seelisch gequält haben soll, ist heute in Wien ein Polizist vor Gericht gestanden. Laut Anklage stieß er etwa den Stiefsohn die Stiegen hinunter und ließ ihn Katzenfutter essen. Der Prozess wurde vertagt.

Zwischen 2011 und 2013 soll der Beschuldigte laut Staatsanwaltschaft zwei seiner drei Stiefkinder misshandelt haben. Den Buben soll er geschlagen, getreten, gewürgt und die Kellerstiege runtergestoßen haben. Zur Strafe habe der Bursche eine Nacht auf der Terrasse verbringen und Katzenfutter essen müssen.

Dem Mädchen soll der Stiefvater unter anderem den Inhalt eines Suppentopfes über den Kopf geleert haben, weil sie nicht essen wollte. Auch habe er sie zur Strafe heiß abgebraust. Da die Kinder laut schriftlichen Aufzeichnungen keine so detaillierten Angaben machten wie die Mutter der Kinder, vertagte die Richterin die Verhandlung, um sich die kontradiktorischen Einvernahmen anzusehen.

„Versucht, guter Vater zu sein“

Der Angeklagte, der sich nicht schuldig bekannte, konnte sich die Vorwürfe nicht erklären. „Ich habe alle Kinder so behandelt, als wären sie meine eigenen“, sagte er Richterin Sonja Weis. Er habe nie körperliche Gewalt ausgeübt. „Ich habe versucht, ein guter Vater zu sein.“

Nach der Heirat 2011 habe er die Familie zusammenführen wollen. Die Mädchen hatten bei der Mutter, der Bub bei der Großmutter gelebt. Später kam noch ein gemeinsamer Sohn auf die Welt. Der Mann erklärte auch, dass sein Stiefsohn schwierig gewesen sei bzw. Probleme in der Schule gehabt habe. Als der Sonderschüler des Öfteren von zu Hause ausriss, wurde das Jugendamt hinzugezogen.