Hacker: Großquartier besser als Obdachlose

Binnen weniger Tage zum zweiten Mal hat in Liesing eine Bürgerversammlung zu einem geplanten Großquartier für Flüchtlinge stattgefunden. Flüchtlingskoordinator Peter Hacker verteidigte den Plan in der „ZiB2“.

In dem Quartier in einem ehemaligen Bürohaus in der Ziedlergasse sollen Anfang März 750 Asylwerber einziehen. Hacker räumte am Dienstag in der „ZiB2“ ein, dass das Quartier „sehr groß“ sei, es aber darum gehe, Obdachlosigkeit zu verhindern: „Bevor wir Hunderte Obdachlose in der Stadt haben, ist es besser, ein solches Quartier zu haben als kein Quartier“, betonte Hacker.

Bürgerproteste gegen Großquartier für Asylwerber

Bürgerinitiativen und die FPÖ machen gegen das geplante Quartier mobil.

Scharfe Kritik kam vom Liesinger FPÖ-Bezirksobmann Wolfgang Jung: „Die Leute haben Angst.“ Hacker warf der FPÖ wiederum vor, falsche Gerüchte über das Projekt zu verbreiten. Eine Petition gegen das Großquartier haben mehr als 5.000 Personen unterzeichnet.

Hunderte Bürger bei Versammlung

Rund 600 Bürger waren Dienstagabend zur zweiten Bürgerversammlung gekommen, um von Bezirksvorstehung und Polizei mehr zu erfahren über Themen wie Sicherheit und ärztliche Versorgung. Die Veranstaltung, notwendig geworden aufgrund des großen Interesses, dauerte rund zwei Stunden.

Eine Anrainerin sorgt sich etwa um Sicherheit und Sauberkeit: „Alle Parkanlagen, es wird gekämpft, es wird verschmutzt, wie wird das in Mauer und Liesing?“ - Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ): „Ich bin zuversichtlich, nachdem ich eben auch denke, dass dies grundsätzlich ganz normale Menschen sind, dass es gelingen kann, diese zwölf, 13 Monate mit dem Quartier positiv über die Runden zu bringen.“

Kein Zaun rund um Flüchtlingsquartier

Bereits vor wenigen Tagen hatte es eine erste Bürgerversammlung in Wien-Liesing gegeben. Vertreter der Stadt und der Polizei stellten sich da zum ersten Mal im Rahmen einer Bürgerversammlung den Fragen zum geplanten Quartier für 750 Flüchtlinge. Einen Zaun rund um das Gelände wird es nicht geben - mehr dazu in Kein Zaun rund um Flüchtlingsquartier.

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