Mehr Frauenpower in Filmbranche

Ab heute sorgen die „FrauenFilmTage“ in Wien mit einigen jungen und renommierten Regisseurinnen für ein spannendes achttägiges Kinoprogramm. Themen, die gerne unausgesprochen bleiben, wurden in Filme verpackt.

„Filme eignen sich hervorragend, um Thematiken anzusprechen. Mein Wunsch war, die Themen Frauenpolitik und Gesellschaftspolitik aus dem Workshopcharakter herauszunehmen. Es sollte eine neue, unterhaltende Idee sein, wie man Anliegen verbreitet“, so Gabriele Frimberger, Gründerin und Festival Leiterin der „FrauenFilmTage“.

Junge und spannende Regisseurinnengeneration

Das Frauenfilmfestival findet jährlich rund um den Tag der Frauen statt. Es werden 25 nationale und internationale Spielfilme und Dokumentationen gezeigt, die sich von üblichen Blockbuster-Filmen abheben. Gegründet von Frimberger, um filmschaffende Frauen und ihre Leistung ins Rampenlicht zu rücken. „Wir wollen auf Regisseurinnen aufmerksam machen, welche auf internationalen Festivals und vor allem im internationalen Wettbewerb noch immer eine Minderheit sind“, sagt Frimberger.

In den Filmen werden kulturelle Aspekte sowie frauen- und gesellschaftspolitische Themen berührend, aber auch humorvoll angesprochen. Im Anschluss finden meistens Publikumsgespräche und Diskussionen mit den Regisseurinnen und Gästen statt. „Heuer haben wir eine große Auswahl an jungen Regisseurinnen, deren Erstlingswerke schon auf renommierten Festivals gezeigt wurden. Ich habe den Eindruck, es kommt eine sehr interessante und spannende Regisseurinnengeneration nach“, so Frimberger.

Wenige Komödien in österreichischer Filmproduktion

Dieses Jahr wurde mit Polen zum ersten Mal ein Schwerpunktland festgelegt. Diese Idee soll fortgesetzt werden. Man möchte Filme aus Ländern vorstellen, die im üblichen Kinoleben nicht so häufig gespielt werden. Sonst versucht man Filme aus möglichst vielen verschiedenen Ländern auszuwählen, um Gemeinsamkeiten aufzuzeigen, die trotz räumlicher Distanz bestehen.

Eva Testor - Kamerafrau und diesjährige Personale bei dem Festival "FrauenFilmTage"

Petro Domenigg

Eva Testor - Kamerafrau und diesjährige Personale der „FrauenFilmTage“

Ein weiterer Schwerpunkt unter den Filmen ist dieses Jahr „Humor“. Drei Filme werden diesem Thema gewidmet, wobei es sich bei manchen eher um schwarzen Humor handelt. „Momentan gibt es in Österreich noch sehr wenige humorvolle Filme und Komödien, wenn man die Kabarettfilme außer Acht lässt“, beschreibt die Festivalleiterin den Angebotsmangel zu diesem Genre.

Personale ist Kamerafrau Eva Testor gewidmet

Seit sechs Jahren wird für jedes Festival eine Frau aus der Filmbranche als „Personale“ festgelegt. Dieses Jahr ist sie der Kamerafrau Eva Testor gewidmet, die unter anderem für die Serie „Vorstadtweiber“ im Einsatz ist.

Festivalhinweis

„FrauenFilmTage 2016“, bis 4. März 2016. Filmcasino, Filmhaus Kino, Europahaus.

Zudem wird seit 2012 ein Ehrenpreis an Frauen in der Filmbranche verliehen. Er richtet sich an jene, die viel Arbeit im Hintergrund leisten, dafür aber kaum öffentliche Anerkennung bekommen. „Der Ehrenpreis wird an filmschaffende Frauen verliehen, die sich sehr stark für Frauen eingesetzt haben oder gesellschaftspolitisch in unserer Richtung tätig waren“, erklärt Frimberger.

Tickets für die „FrauenFilmTage 2016“ können bei den jeweiligen Kinos reserviert oder an der Abendkasse gekauft werden. Frühes Erscheinen ist empfehlenswert.

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