Lernen, Dinge selbst zu reparieren

In Repair Cafes kann man Geräte, die nicht mehr funktionieren, von Experten reparieren lassen. Oder man erledigt es selbst unter Anleitung von Reparateuren. So können, wie in der Löwengasse, liebgewonnene Dinge gerettet werden.

Repair Cafes sind ein Trend aus den Niederlanden, der auch in Wien immer häufiger aufgenommen wird. Das Ziel dieser Cafes ist es, Leute dazu zu animieren, Dinge selbst zu reparieren. Peter Erlebach, Gründer des Repair Cafes in der Löwengasse im dritten Bezirk, sagt: „Wir versuchen den Menschen die Angst zu nehmen, Geräte aufzumachen und zu reparieren.“

Repair Cafe Wien

Repair Cafe Wien

Othmar ist mit 78 Jahren der erfahrenste Reparateur.

„Wegwerfen? Nein danke!“

Das Repair Cafe in der Löwengasse besteht seit September des vergangenen Jahres. Ziel ist es, Dinge zu reparieren, die niemand anderes mehr repariert. Wenn sich trotzdem jemand findet, komme es schnell vor, dass man 70 Euro zahlen müsste und „das sind manche Dinge nicht wert“, wie Erlebach erklärt. Doch für viele zähle der sentimentale Wert genauso viel, wie der finanzielle. Deshalb reparieren die Profis im Cafe ehrenamtlich.

Öffnungszeiten

Das Repair Cafe ist jeden Donnerstag von 14.00 bis 18.30 Uhr geöffnet.

Finanziert wird das Repair Cafe durch Spenden, mit denen Miete, Werkzeuge und Ersatzteile bezahlt werden. Mit dem Slogan „Wegwerfen? Nein danke!“ spricht man ein weiteres Ziel an: den Umweltschutz. Bevor ein vermeintlich kaputtes Gerät auf dem Müll landet, solle man noch versuchen, es zu reparieren. Als Konkurrenz zu Reparaturfachleuten sieht sich Erlebach nicht. Fahrräder würden sie zum Beispiel selten reparieren, da es in der Umgebung viele Fachgeschäfte gäbe.

Repair Cafe Wien

Repair Cafe Wien

Peter Erlebach eröffnete sein Repair Cafe im September 2015

Nachbarschaftsprojekte sind selbstregulativ

Wenn einem das Know-How fehlt, kann man sich in vielen Projekten, wie eben dem Repair Cafe helfen lassen. Erlebach ist generell ein großer Fan von Nachbarschaftsprojekten: „Wie oft braucht man schon eine Schlagbohrmaschine?" Angst, dass seine Werkzeuge beschädigt zurückkommen, hat er nicht. Durch die sozialen Netzwerke seien solche Projekte selbstregulativ. Personen, die Werkzeug in schlechtem Zustand zurückgeben, würden schlecht bewertet und könnten sich meist nichts mehr ausborgen.

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