Zielpunkt-Gläubiger wollen 98 Millionen

Im Konkursverfahren der Lebensmittelkette Zielpunkt haben bisher 3.056 Gläubiger Forderungen von 98 Mio. Euro angemeldet. Die meisten Gläubiger sind ehemalige Beschäftigte, mit weiteren Anmeldungen wird gerechnet.

Die erste Bilanz zu den Forderungen haben die Kreditschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 nach der Prüfungstagsatzung am Gericht am Donnerstag gezogen. Zu den 3.056 Gläubigern wird aufgrund der Beendigungsansprüche der Mitarbeiter mit weiteren Anmeldungen gerechnet. Von den fast 98 Mio. Euro hat der Masseverwalter vorerst 32 Mio. Euro anerkannt.

In den angemeldeten Forderungen seien auch bedingte Schadenersatzforderungen enthalten, so der KSV1870. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Vermieter mit länger laufenden Mietverträgen, die bisher noch keinen Nachmieter gefunden haben.

90 ehemalige Standorte an andere Handelsfirmen

Die Gesamtpassiva werden voraussichtlich 120 Mio. Euro betragen. Am Massekonto befinden sich laut Creditreform 15 Mio. Euro. Etwa 20 Mio. Euro brachten Warenabverkauf und Mietrechte. Den Gläubigern winkt eine Quote von zehn bis 20 Prozent.

Die Wettbewerbsbehörde hat in der Vorwoche ihr Prüfungsverfahren für 98 Zielpunkt-Filialen abgeschlossen. Neun Handelsunternehmen wurden 90 Standorte zugesprochen, acht geplante Übernahmen wurden aufgrund massiver Wettbewerbsbedenken zurückgezogen. Die meisten Filialen bekamen - überraschend - die Marktführer Billa und Spar zugesprochen, an Lidl gingen lediglich zwei Filialen - mehr dazu in Lidl will zehn Wiener Zielpunkt-Filialen (wien.ORF.at; 19.2.2016).

Das Insolvenzverfahren der Handelskette Zielpunkt wurde am 30. November beim Handelsgericht Wien eingebracht. In Wien war Zielpunkt mit 126 Filialen vertreten und damit die Nummer zwei im Lebensmittelhandel, österreichweit gab es 229 Filialen - mehr dazu in Zielpunkt-Pleite betrifft 1.285 Mitarbeiter in Wien (wien.ORF.at; 26.11.2015).

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