Strafantrag nach Mähtraktor-Unfall

Ein Angestellter des Stadionbads hat im Mai des Vorjahres mit einem Mähtraktor eine Frau auf der Liegewiese erfasst. Er und sein Vorgesetzter müssen sich im März wegen fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft habe einen Strafantrag wegen fahrlässiger Körperverletzung eingebracht, gab Sprecher Thomas Vecsey am Donnerstag bekannt. Die Staatsanwaltschaft macht dem Fahrer zum Vorwurf, die 72-Jährige laut Strafantrag „nicht ausreichend beachtet“ und in Folge dessen niedergestoßen zu haben. Auch sein damaliger direkter Vorgesetzter wurde laut APA zur Anklage gebracht. Er soll es nämlich unterlassen haben, dem mit dem Rasenmähen betrauten Bademeister konkrete Anweisungen zu erteilen.

Außerdem hätte er sich der Anklage zufolge vergewissern müssen, dass sich der Fahrer im Besitz einer Lenkerberechtigung befand und über ausreichende Fahrpraxis verfügte. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war beides nicht vorhanden. Im Gegenteil: Angeblich wurde der Unglückslenker nach dem Unfall dazu angehalten, wider besseren Wissens eine auf Ende April rückdatierte Einschulungs-Bestätigung unterschreiben - mehr dazu in Mähtraktor-Unfall: Vorwürfe vom Lenker (wien.ORF.at; 14.7.2015).

Stadionbad

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Der Mähtraktor

72-Jährige lag wochenlang im Krankenhaus

Die 72-jährige Frau war von dem Kleintraktor erfasst worden, als sie sich über eine Liegewiese in Richtung des Buffets begeben wollte. Die Pensionistin - Stammgast im unmittelbar neben dem Ernst-Happel-Stadion gelegenen Freibad in der Leopoldstadt - musste von einem Notarzt-Hubschrauber ins Spital geflogen werden - mehr dazu in Stadionbad: Frau von Mähtraktor niedergestoßen (wien.ORF.at; 18.5.2015).

Sie wurde dort in künstlichen Tiefschlaf versetzt und auf der Intensivstation behandelt. Die 72-Jährige konnte erst nach mehreren Wochen das Krankenhaus wieder verlassen. Die Ärzte stellten bei der Pensionistin zwölf gebrochene Rippen, zwei Wirbelfrakturen, Prellungen, Quetschungen und Schürfwunden fest. Die Strafsache wird am Bezirksgericht Leopoldstadt verhandelt. Der Prozess wurde auf Ende März anberaumt.