Fan-Transparent: Rapid droht Strafe

Nach dem Europa-League-Spiel gegen Valencia droht Rapid wegen eines Fan-Transparents eine Strafe der UEFA. Rapid kündigte eine Untersuchung an und entschuldigte sich bei den Verantwortlichen der Spanier.

Das große Transparent mit der Aufschrift „Puta Valencia“, also „Hure Valencia“ oder umgangssprachlich „Sch... Valencia“ und mehrere weitere beleidigende Spruchbänder werden für Rapid wohl eine Strafe des Europäischen Fußballverbands UEFA mit sich bringen.

Rapid kündigte eine genaue Untersuchung an, wie solch große Transparente überhaupt in den Fansektor gelangen konnten. „Die Wortwahl und die persönlichen Beleidigungen sind absolut abzulehnen, das ist kein Thema“, verlauteten die Wiener. Präsident Michael Krammer entschuldigte sich im Namen Rapids bei den Valencia-Verantwortlichen, genauso wie Coach Zoran Barisic bei seinem Gegenüber Gary Neville.

Transparent von Rapid-Fans im Spiel gegen Valencia

ORF.at/Christan Öser

Das Transparent im Ernst-Happel-Stadion könnte eine Strafe zur Folge haben

Neville: Grenze überschritten

Neville hatte dafür gesorgt, dass das große Transparent bald aus dem Stadion entfernt wurde. „Ich habe den Banner gesehen und fand es sehr unpassend. Ich habe die UEFA dann gebeten, den Banner zu beseitigen. Das haben sie dann auch gemacht, sie haben sehr gut reagiert“, sagte Valencias Trainer. Neville war darüber sehr verärgert: „Fußball ist immer sehr viel Leidenschaft, aber hier wurde eindeutig die Grenze überschritten.“ Die Rapid-Fans hätten für gute Stimmung gesorgt und deshalb so etwas nicht nötig.

Valencia-Trainer Gary Neville

APA/Herbert Neubauer

Gary Neville hatte die UEFA-Verantwortlichen im Stadion auf das Transparent aufmerksam gemacht

Reaktion auf Transparent-Verbot in Valencia

Die Rapid-Anhänger reagierten mit den Transparenten und auch Gesängen auf Vorfälle in Valencia, wo den Ultras-Fans die Mitnahme von diversen Fan-Utensilien wie eben Transparente untersagt worden war. Rund 200 Anhänger hatten deshalb auch auf den Besuch des Estadio Mestalla verzichtet. „Die Gastgeber zeigten ein fürchterliches Gesicht auf den Rängen, dort war die unerfreuliche Note des Spiels zu erleben“, schrieb die spanische Zeitung „El Mundo Deportivo“.

In Wien dürften die Fans aber nicht nur im Stadion ihrem Unmut freien Lauf gelassen haben. Auch das Hotel „Le Meridien“, in dem Valencia residierte, wurde mit diversen Schriftzügen versehen.

Für die UEFA sind die Rapid-Fans keine Unbekannten. 2012 war der Club etwa nach Fan-Ausschreitungen beim Europa-League-Play-off-Spiel bei PAOK Saloniki zu einem Geisterspiel und einer Geldstrafe von 75.000 Euro verurteilt worden - UEFA bestätigt Rapid-„Geisterspiel“ (sport.ORF.at; 14.9.2012).

Gesamtscore von 0:10 trübt Europacup-Bilanz

Auch sportlich ist es am Donnerstag für Rapid mit der 0:4-Niederlage alles andere als gut gelaufen. Die Art und Weise, wie die Hütteldorfer von den überlegenen Spaniern erneut vorgeführt wurden, „macht es schwer, stolz zurückzublicken“, sagte Mittelfeldspieler Stefan Schwab am Ende einer insgesamt zufriedenstellenden Europa-League-Saison - mehr dazu in Unrühmlicher Abend ruiniert Rapid-Bilanz (sport.ORF.at).

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