Tödliche Stiche nach jahrelangem Streit

Ein jahrelanger Familienstreit hat in Wien-Brigittenau zu einer Bluttat geführt. Ein 52-Jähriger verstarb nach Messerstichen, die sein 18-jähriger Neffe kurz nach der Tat gestand. In dem Streit ging es laut Polizei offenbar um Schmerzensgeld.

Der 18-Jährige hatte seinen angeheirateten Onkel am Dienstag gegen 19.00 Uhr getroffen, als dieser nach einem Einkauf einen Supermarkt bei der Jägerstraße verließ. Der junge Mann gab an, dass es zu wechselseitigen Beschimpfungen und einer Rangelei gekommen sei. Schließlich habe er ein Klappmesser gezogen und es dem Verwandten in die Brust gerammt. Danach sei er davongelaufen.

Der Schwerstverletzte schleppte sich zu seiner Wohnung. Über die Gegensprechanlage sagte er seiner Ehefrau, dass er nach dem Einkaufen niedergestochen wurde. Die Frau schickte ihn zur Polizei. In der Polizeiinspektion Pappenheimgasse brach der 52-Jährige zusammen, ohne mit den Polizisten reden zu können. Rettung und ein Notarzt konnten dem 52-Jährigen nicht mehr helfen, er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus.

Mord in Wien-Brigittenau

Ein jahrelanger Familienstreit endete in Wien-Brigittenau mit tödlichen Messerstichen, ein 52-Jähriger kam ums Leben.

18-Jähriger stellte sich der Polizei

Der 18-Jährige stellte sich um 22.50 Uhr in der Polizeiinspektion Hermann-Bahr-Straße in Floridsdorf, er hatte die Tatwaffe dabei, diese wurde sichergestellt. Der 18-Jährige gab an, dass er den 52-Jährigen nicht töten wollte.

Bei weiteren Ermittlungen stellte sich am Mittwoch heraus, dass es offenbar um einen seit längerer Zeit schwelenden Streit innerhalb einer aus der Türkei stammenden Familie geht. Der Vater des mutmaßlichen Täters soll vor rund zwei Jahren laut der Aussage eines Zeugen das Opfer verletzt haben, wobei es auch um Schmerzengeld gegangen sei. Alle Beteiligten stammen offenbar aus dem selben Dorf.

Polizeiauto vor Polizeiinspektion in der Pappenheimgasse in Brigittenau

ORF

Das Opfer schleppte sich noch in die Polizeiinspektion in der Pappenheimgasse

Zweiter Polizeieinsatz bei Familie

In der Pappenheimgasse gab es am Dienstag kurz vor 22.00 Uhr in dem Zusammenhang einen weiteren Polizeieinsatz: Nach der Bluttat hatten sich laut Polizeisprecher Christoph Pölzl zufolge zahlreiche Familienmitglieder in der Wohnung der Eltern des 18-Jährigen versammelt. Sie diskutierten das Geschehene lautstark und anscheinend überaus kontroversiell. Die Besatzungen mehrerer Funkwagen beruhigten die Gemüter, strafrechtlich Relevantes fiel offenbar nicht vor.