Tuberkulose-Fall im Parlament

Ein Mitarbeiter der Parlamentsdirektion ist an Tuberkulose (TBC) erkrankt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mitarbeiter im Plenarsaal des Parlaments weitere Personen angesteckt hat, ist laut Gesundheitsdienst (MA 15) aber gering.

Am Freitag wurde ein Mitarbeiter der Parlamentsdirektion wegen des Verdachts auf offene Tuberkulose stationär behandelt. Inzwischen liegen die Ergebnisse der medizinischen Untersuchung vor: Der Tuberkulose-Verdacht hat sich bestätigt. Die MA 15 informiert alle Personen, mit denen der Erkrankte engen beruflichen oder privaten Kontakt hatte. Wenn notwendig, werden entsprechende Untersuchungen durchgeführt.

TBC-Alarm im Parlament

In Wien ist ein Mitarbeiter des Parlaments an Tuberkulose erkrankt, das hat die Parlamentsdirektion bestätigt.

Infoveranstaltungen ab Montag

Nachdem sich der betroffene Mitarbeiter etwa im Rahmen der Sondersitzung am Dienstag auch zeitweise im Plenarsaal aufgehalten hat, führte die Gesundheitsbehörde am Freitagnachmittag im Parlamentsgebäude entsprechende Erhebungen durch. In dem sehr großen und luftigen Plenarsaal sei die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung laut MA 15 aber äußerst gering.

Die Mitarbeiter der Parlamentsdirektion und die Abgeordneten werden laufend über den aktuellen Erkenntnisstand informiert. Für sie finden am Montag und Dienstag Informationsveranstaltungen mit Experten der Gesundheitsbehörde statt. Darüber hinaus werden die Ordinationszeiten der Betriebsärztin im Parlament ausgeweitet. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) übermittelte dem Erkrankten „die allerbesten Genesungswünsche“.

Ansteckungsgefahr bei engem Kontakt

Tuberkulose wird am häufigsten über die Luft übertragen, doch eine unmittelbare Ansteckungsgefahr besteht nur, wenn in einem geschlossenem Raum mehr als acht Stunden ein enger Kontakt mit dem Erkrankten stattgefunden hat. Alle Abgeordneten sowie die Mitarbeiter der Parlamentsdirektion wurden bereits über den TBC-Verdacht informiert. Ihnen steht ein medizinischer Informationsdienst für Fragen zur Verfügung.

Meiste Erkrankungen in Wien

In Österreich ist die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen seit vielen Jahren ständig rückläufig. 2013 wurden 649 Tuberkulosefälle registriert. Das entspricht einer Erkrankungshäufigkeit von 7,66 pro 100.000 Einwohnern. Die meisten Erkrankungen - 14,5 pro 100.000 Einwohner - wurden in Wien registriert.

„Die rückläufige TB-Inzidenz (Neuerkrankungen pro 100.000 Personen und Jahr; Anm.) bei österreichischen Staatsbürgern setzte sich weiter fort, bei Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit blieb diese stabil“, schrieb die Fachgesellschaft der Lungenärzte anlässlich des Welt-Tuberkulosetages 2015. Jahr davor (2014) erkrankten in Wien 141 Personen an ansteckender Tuberkulose.

Tuberkulose wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Befallen TBC-Erreger die Lunge, versucht das menschliche Immunsystem, diese in Schach zu halten. Wenn die Bakterien schlummern, handelt es sich um eine geschlossene Tuberkulose. Ist das Immunsystem schwach, macht sich die Infektion bemerkbar. Dann wird von einer offenen, infektiösen Tuberkulose gesprochen. Ansteckend ist TBC, sobald die Bakterien den Weg in die Bronchien gefunden haben und über die Atemwege abgesondert werden. Eine nicht diagnostizierte offene TBC-Infektion muss nicht tödlich enden, kann jedoch laut Medizinern innerhalb einiger Tage oder Wochen zum Tod führen.

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