Politische Front gegen FPÖ-Demo
Die vier Bezirksparteien luden am Montagvormittag zur gemeinsamen Pressekonferenz in die Bezirksvorstehung in Liesing. Man sei anderer Meinung als die fünfte Fraktion - also die FPÖ - stellte SP-Bezirksvorsteher Gerald Bischof dort klar. Er befand, dass das Asyl-Übergangsquartier in der Ziedlergasse zu einer Art „Kristallisationspunkt“ geworden sei, anhand dessen eine Grundsatzdiskussion geführt werde - mehr dazu in Proteste bei Liesinger Platz.
ORF
Grüne machen eigene Kundgebung
In dem ehemaligen Bürogebäude, das ein Jahr lang Flüchtlinge beherbergen wird, können bis zu 750 Menschen Platz finden. Und auch wenn die Aufregung beträchtlich ist: Es ist lediglich die drittgrößte Einrichtung dieser Art in Wien. Bisher sind 56 Menschen dort eingezogen, wie ein Vertreter des Arbeiter-Samariterbundes (ASB) berichtete. Inzwischen würden auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer die Organisatoren (ASB und Johanniter, Anm.) unterstützen - mehr dazu in Erste Flüchtlinge im Quartier Liesing.
„Demonstrationen lösen die Probleme nicht“, rügte Bezirksvorsteher Bischof den blauen Aktivismus. Stattdessen würden solche Veranstaltungen eher polarisieren. Die Kundgebung sei „völlig unnötig“, versicherte auch Christoph Pramhofer, der NEOS-Klubvorsitzende im Bezirksparlament. Sein ÖVP-Kollege Ernst Paleta verwies darauf, dass die Betroffenen ihre Heimat nicht aus „Jux und Tollerei“ verlassen hätten - und plädierte für Vernunft und Freundlichkeit, die der Schlüssel zu einem problemlosen Umgang mit der Situation sein würden.
Auch für den Bezirks-Klubobmann der Grünen, Tarik Darwish, ist die Herausforderung in der Ziedlergasse „eine bewältigbare“, wie er betonte. Die Grünen sind auch bei der abendlichen Parallelveranstaltung mit dabei - um eine Gegenveranstaltung handle es sich dabei aber nicht, beteuerte Darwish. Vielmehr sei dies eine „Kundgebung für eine menschenwürdige Politik“. Die anderen Bezirksparteien werden sich an dieser Demo aber nicht beteiligen, wie sie am Montag klarstellten.