Wohnungen statt Postbus-Garage

Früher sind auf dem Areal an der Erdberger Lände die Postbusse der ÖBB gestanden, jetzt fahren dort die Bagger auf. Rund 800 Wohnungen sollen entstehen. Geplant sind auf dem drei Hektar großen Areal aber auch Büros und ein großer Park.

Bevor die ersten der insgesamt rund 1.600 geplanten Bewohner in ihre Wohnungen einziehen können, müssen erst einmal die Reste der Garagen und Werkstätten der ÖBB weichen. Der Abbruch an sich geht schnell, aufwendig ist vor allem das Trennen und Recycling der Materialien. Seit einigen Tagen sind die Maschinen am Werk.

Bau startet 2017

Der Abriss wird etwa bis Juni dauern, auch der Fahrplan für die Zeit danach steht schon fest. Zunächst wird die Baugrube ausgehoben - denn auch eine Tiefgarage mit 500 Stellplätzen ist vorgesehen. Danach, vermutlich 2017, startet der Hochbau, wie der Sprecher der Projektentwickler, Ernst Eichinger, gegenüber „Wien heute“ sagte.

Erdberger Lände

Erdberger Lände 36-38 Projektentwicklung GmBH

Viel Grün soll die zukünftigen Bewohner auf das ehemalige ÖBB-Areal locken

2020 sollen dann bereits die ersten Mieter einziehen können, geplant sind sowohl Eigentumswohnungen als auch Mietwohnungen. Ergänzt werden die insgesamt zehn Wohnkomplexe mit Geschäften in den Erdgeschoßzonen, Büros und vielen Grünflächen. Noch ist davon nicht viel zu sehen - aber das Projekt soll vor allem mit lockerer Bebauung und viel Grün glänzen. Geplant sind nicht nur kleine Gärten, sondern auch ein öffentlich zugänglicher Park. Damit soll die Betonlandschaft an der Erdberger Lände attraktiver werden.

Sieben Architekten gegen Uniformität

Entlang der Erdberger Lände ist eine hohe Bebauung mit circa elf Stockwerken bzw. 35 Metern Höhe geplant, innerhalb des Geländes wird sie niedriger sein. „Es sind sieben unterschiedliche Architekten, die hier planen, damit es keine uniforme Bebauung wird, sondern alles ein bisschen anders aussieht“, so Eichinger. Der Park und die Grünflächen werden öffentlich zugänglich sein. Zusätzlich sollen „Durchwegungen“ entstehen, die den Bezirk mit dem Donaukanal verbinden.

Erdberger Lände

Erdberger Lände 36-38 Projektentwicklung GmBH

So soll die neue Front Richtung Erdberger Lände aussehen

Die künftigen Bewohner sollen auch von Nahversorgern, einem Kindergarten und der Tiefgarage profitieren. Die Projektentwickler loben außerdem die gute Lage mit direkter Anbindung an die U3. Dafür investieren die beiden Immobilienentwickler Are und Premium auch kräftig: Insgesamt fließen über 180 Millionen Euro in das Projekt, das auch Teil des Stadtentwicklungsgebiets „Waterfront Erdberger Lände“ ist.

Verkauf des Areals 2014

Schon 2009 hatten die ÖBB beschlossen, ihren Standort am drei Hektar großen Areal auf der Erdberger Lände 36-38 stillzulegen. Trotz vieler Proteste wurde die Fläche 2014 verkauft. Es ist übrigens nicht das einzige Gelände der ÖBB, auf dem nun Wohnungen entstehen - mehr dazu in 30.000 Wohnungen auf ÖBB-Flächen (wien.orf.at, 7.10.2014).

Neues Projekt mit 400 Wohneinheiten

Die Stadt Wien wächst jährlich um 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Dementsprechend steigt auch der Bedarf an Wohnmöglichkeiten. Rund um den Nordwestbahnhof in Brigittenau sollen 400 neue Wohneinheiten entstehen - mehr dazu in Neues Wohnareal in der Brigittenau (wien.orf.at, 5.3.2016).

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