AUA verzeichnete 54 Millionen Euro Gewinn

Billiger Sprit, Sparmaßnahmen und neue Nordamerika-Flüge haben der Fluggesellschaft AUA 2015 trotz Rückgängen bei den Passagierzahlen zu einem Gewinn von 54 Millionen Euro verholfen. Nun will die AUA investieren.

Die Lufthansa-Tochter AUA hat 2015 einen operativen Gewinn (EBIT) von 54 Mio. Euro eingeflogen, im Jahr zuvor waren es noch 17 Mio. Euro gewesen. Die Umsätze nahmen um 3,2 Prozent auf 2,243 Mrd. Euro zu. „Das Umsatzplus von 70 Mio. Euro stammt aus dem Kerngeschäft“, hob Heinz Lachinger, Finanzchef der AUA, am Donnerstag hervor.

„Jede vierte Million aus dem Umsatzzuwachs kommt aus den Neuanflügen, besonders die Interkontinentalflüge nach Nordamerika entwickelten sich positiv“, bilanzierte der neue AUA-Chef Kay Kratky vor Journalisten am Flughafen Wien. Im Laufe des Jahres sollen auch Shanghai, Hongkong und Havanna angeflogen werden. „Die Aufgabe in den kommenden Monaten wird sein, die neu aufgenommenen Langstreckenziele gewinnbringend zu vermarkten“, sagt Lachinger zu den Plänen für 2016 und erwartet heuer mehr Gewinn.

AUA nimmt 250 neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter auf

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2015 sind weniger Passagiere mit der AUA unterwegs gewesen

Minus bei den Passagieren

Bei den Passagierzahlen wurde ein Minus von 3 Prozent verbucht, rund 10,8 Mio. Fluggäste hoben im vergangenen Jahr mit der AUA ab. Dies sei auf die gezielte Kapazitätsreduktion im Europaverkehr, vor allem in Russland und der Ukraine, zurückzuführen. Im Jänner und Februar 2016 gab es hingegen einen leichten Passagierzuwachs von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, es zeichneten sich auch erste Veränderungen im Buchungsverhalten ab.

„Wir bemerken eine größere Sensibilität unserer Kunden bei der Urlaubsplanung“, hält Kratky fest. Demnach gingen die Buchungen für Destinationen in der Türkei und Nordafrika abermals zurück. Größerer Beliebtheit erfreuen sich Ziele im westeuropäischen Raum, Bari in Italien und Jerez in Spanien werden ins Portfolio aufgenommen. Ab April wird auch Isfahan im Iran angeflogen.

Personal wird aufgestockt

Aufgestockt werden soll auch bei den Mitarbeitern. Der Ausbau der Langstreckendestinationen sowie eine EU-Regulierung für Flugdienstzeiten führen zu einem höheren Bedarf an operativem Personal: Im Vorjahr wurden 70 angehende Piloten in die Ausbildung aufgenommen, heuer sollen ebenso viele eingeschult werden. Bis einschließlich 2017 will Austrian Airlines 400 neue Crewmitglieder, davon nur etwa ein Viertel fluktuationsbedingt, ausbilden.

Investieren will die Lufthansa-Tochter heuer in die Service-Qualität und die Verbesserung der Business-Class auf der A320-Flotte. Bis Ende des Jahres sollten die ersten Airbusse mit WLAN ausgestatten sein, am Flughafen Wien sollen in den nächsten zwei Jahren der Check In-Bereich sowie die Lounge modernisiert werden. Der im Vorjahr gestartete Umstieg auf 17 Embraer-Jets zur Modernisierung der Mittelstreckenflotte soll bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Drei der Maschinen sind bereits mit Ende der Woche in Betrieb, im Laufe des heurigen Jahres sollen zehn Embraer in der Luft sein.

Embraer-Jet der AUA in Wien-Schwechat

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Die AUA fliegt erstmals mit Embraer-Jets

Umflottung treibt Kosten in die Höhe

Die Kosten legten im Vorjahr um 1,5 Prozent zu, ein Gesamtaufwand von 2,189 Mrd. Euro wurde verbucht. Grund dafür seien höhere Serviceausgaben und Abschreibungen sowie die gestartete Umflottung gewesen.

Zwar profitierte die AUA von den niedrigen Treibstoffpreisen, nach Währungs- und Hedgingeffekten kam aber lediglich etwa ein Drittel der Preissenkungen im Ergebnis an. Zusammengenommen schlagen sich Treibstoffausgaben und Überflugs- sowie Handling-Gebühren mit rund 1,1 Mrd. Euro im Ergebnis nieder und machen etwa 50 Prozent der Gesamtkosten aus.

„Die positiven Auswirkungen der Restrukturierung machen sich deutlich bemerkbar, wir konnten die Kostendynamik einbremsen. Trotzdem müssen wir momentan den Fokus auf die Weiterentwicklung unserer finanziellen Stabilität legen“, sagt Lachinger und strebt eine Verbesserung der Finanzkraft an.

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