Neue Tuberkulose-Station eröffnet

Im Otto-Wagner-Spital ist in dieser Woche eine Station eröffnet worden, die sich auf besonders hartnäckige Tuberkulose-Fälle spezialisiert hat. Insgesamt ist die Zahl der TBC-Patienten in den vergangenen Jahren rückläufig.

Die Zeiten von TBC als Volkskrankheit sind vorbei, vereinzelte Fälle gibt es noch. Das Problem ist dabei, dass der Erreger manchmal gegen die Medikamente resistent ist. Übertriebene Angst vor Tuberkulose ist laut Medizinern nicht notwendig. Ansteckungsgefahr besteht nur dann, wenn man mehrere Stunden auf engem Raum gemeinsam mit einem Tuberkulosekranken verbringt. In großen Räumen oder im Freien besteht keine Gefahr einer Ansteckung.

Neue TBC-Station im Otto-Wagner-Spital

Um Tuberkulose besser behandeln zu können, ist diese Woche im Otto-Wagner-Spital eine neue TBC-Station eröffnet worden.

Insgesamt sind die Tuberkulosefälle in Österreich in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden in Wien 250 Erkrankungen gemeldet. Die Befürchtung, dass Flüchtlinge viele neue Fälle bringen, hat sich bisher nicht bestätigt. „Man muss die Tuberkulose ernst nehmen. Und das tun wir indem wir die Asylwerber untersuchen. Aber 2015 sind die Zahlen rückläufig“, meinte Rudolf Rumetshofer, Leiter der TBC-Station, gegenüber „Wien heute“.

Betten in Krankenzimmer im Otto-Wagner-Spital

ORF

In diesem neuen Krankenzimmer wird die Luft sechs Mal pro Stunde getauscht

Neue Station für sechs Millionen Euro

Der Infektionsschutz in der neuen Station am Otto-Wagner-Spital entspricht modernsten Standards, die Lüftung verhindert eine Ansteckung mit Tuberkulose. Sechs Mal pro Stunde wird die Luft im Krankenzimmer getauscht. Ständiger Unterdruck und ein Vorraum sorgen dafür, dass frische Luft ins Patientenzimmer strömt, aber keine Luft auf den Gang dringt.

„Rein theoretisch können Sie mit solchen Einrichtungen, wo sie die Luft sehr gut filtern können alle Erkrankungen, die durch Atemwege übertragen werden, behandeln. Erforderlich ist es für Erkrankungen, die lebensgefährlich sein können oder die sehr schwierig und aufwändig zu behandeln sind“, meinte Sylvia Hartl, Abteilungsvorständin der Lungenabteilung. Seit Freitag ist die Station offiziell eröffnet. Fast zwei Jahre wurde gebaut. Die Kosten belaufen sich auf sechs Millionen Euro. Platz ist für 20 Patienten.

„Für die Patienten ist es erforderlich, dass wir nicht nur die Tuberkulose behandeln. Die Tuberkulose ist eine Erkrankung, die sehr konsumierend ist und häufig eine Erkrankung, die bei schlechtem Gesundheitszustand überhaupt erst ausbrechen oder auftreten kann. Was wir machen ist rundherum eine allgemeine Gesundheitsförderung“, so Hartl. Zu dieser Gesundheitsförderung gehören unter anderem Physiotherapie und ein entsprechender Speiseplan.

Tuberkulose-Fall im Parlament

Für Gesprächsstoff sorgte vor kurzem ein Tuberkulose-Fall im Parlament. Erkrankt war ein Mitarbeiter der Parlamentsdirektion. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mitarbeiter im Plenarsaal des Parlaments weitere Personen angesteckt hat, war laut Gesundheitsdienst (MA 15) aber gering - mehr dazu in Tuberkulose-Fall im Parlament (wien.ORF.at; 12.3.2016).

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