Zehn Jahre Down-Syndrom-Ambulanz

Am 21.3. ist Welt-Down-Syndrom-Tag, um das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms zu symbolisieren. In der Kinderambulanz der Rudolfstiftung gibt es seit zehn Jahren Österreichs einzige Down-Syndrom-Ambulanz.

Weltweit kommt jedes 700. bis 800. Baby mit dem Down-Syndrom auf die Welt, der sogenannten Trisomie 21. Bei der ersten Zellteilung im Mutterleib entsteht dabei ein Chromosom zu viel, das für das „Anderssein“ dieser Menschen verantwortlich ist. Österreichs einzige Down-Syndrom-Ambulanz gibt es in der Kinderambulanz der Rudolfstiftung in Wien-Landstraße. 650 Familien wurden seither hier betreut und beraten. Viele von ihnen sind Mütter mit kleinen Kindern, die erst lernen müssen, mit der Situation zurechtzukommen.

Down-Syndrom-Ambulanz

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In der Ambulanz finden Eltern Beratung und Begleitung

Frühförderung entscheidend

In der Spezialambulanz kümmert sich ein Team von Ärztinnen, Sozialarbeiterin und Psychologinnen um die Betroffenen. Das Down Syndrom geht oft mit organischen Erkrankungen einher, jedes zweite Kind hat einen Herzfehler, oft kommt eine Schilddrüsen-Unterfunktion dazu. Wichtig auch, die Entwicklung der Kinder früh zu fördern, um ihr Entwicklungspotential auszuschöpfen.

„Es hat keinen Sinn, jede Sorte Therapie zu machen und jedes Angebot wahrzunehmen, sondern zu versuchen mit Beratung und Begleitung das zu finden, was für den jungen Menschen optimal ist - und da dran zu bleiben und zu fördern“, so Bettina Baltacis, Kinderärztin und Leiterin der Down-Syndrom-Ambulanz.

Bettina Baltacis, Kinderärztin und Leiterin der Down-Syndrom-Ambulanz

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Baltacis hilft, individuell optimale Therapien für die Kinder zu finden

Psychologische Beratung für Eltern

Da das Leben mit Down-Syndrom-Kindern auch Krisen mit sich bringen kann, können sich Eltern in der Ambulanz auch psychologisch beraten lassen. „In dem Moment, wo die Diagnose da war, ist einfach nur ein Unwissen und eine Leere da. Man muss sich dann aber einfach nur das Kind ansehen - und dann sind die Sorgen relativ rasch weg“, so Maria Grossauer vom Verein Down-Syndrom Österreich.

Ihr Sohn Felix ist heute acht Jahre alt und geht in eine Integrationsklasse. In die Down-Syndrom-Ambulanz in der Rudolfstiftung kann er auch noch als Erwachsener kommen, wenn er den Kinderschuhen längst entwachsen ist und so gut wie möglich auf eigenen Beinen steht.

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