U-Bahn-Fahrer lernen am Simulator

Bevor U-Bahn-Fahrer bei den Wiener Linien eingesetzt werden, absolvieren sie eine zehnwöchige Ausbildung am Simulator. Dabei proben sie realistische Szenarien - wie Schwäne auf den Gleisen. Heuer werden 400 Mitarbeiter eingestellt.

Zehn Wochen dauert die Ausbildung zum U-Bahn-Fahrer. „Danach gibt es die große Abschlussprüfung, die dauert zwei Tage. Dann entscheidet sich, ob der Kollege bei uns als U-Bahn-Fahrer anfangen kann“, erklärt Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien. Seit knapp einem Jahr trainieren die Fahrschüler ihre Fähigkeiten in einem Fahrsimulator.

Wiener Linien Ausbildung U-Bahn

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Im Simulator kommen realitätsnahe Zwischenfälle auf die Fahrer zu

„Die Rhetorik muss passen“

Ein wesentlicher Punkt bei der Ausbildung stellt die Kommunikation mit der Leitstelle dar: „Die Rhetorik muss passen, damit der Fahrer in kurzer Zeit eine Handlung setzen kann.“ Die Abläufe sind realitätsnah gestaltet, von den Ausbildern der Wiener Linien werden unvorhersehbare Zwischenfälle in die Simulation eingespielt.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 29.3.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

Die Arbeit mit dem Simulator hat sich bewährt: „Hier können wir, wie in der Realität, Störungen stellen, die die Schüler selbstständig lösen und beheben“, so Ausbilder Alexander Rutka. Dabei kann es sich um einen schadhaften Zug in einer Station, einem Fahrgast, dem schlecht wird, oder einen Schwan auf den Gleisen handeln.

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Ein Schwan ist auf den Gleisen - der Fahrer weiß, wie man damit umgeht

Dass es sich bei diesen Beispielen um tatsächliche Begebenheiten handelt, beweisen mehrere Fälle mit Schwänen in der Hauptrolle – mehr dazu in Schwan von U-Bahn überrollt und gerettet und in Oberleitung als Todesfalle für Schwäne. Beim ersten Fall musste die U-Bahnlinie U1 kurzfristig gestoppt werden. Eine Situation, auf die die Fahrschüler vorbereitet werden.

400 neue Mitarbeiter

Dieses Jahr stellen die Wiener Linien 400 neue Mitarbeiter für das gesamte Unternehmen ein. Amann: „In einer Bedarfsanalyse wird festgelegt, wie viel Personal für ein Jahr benötigt wird. Das hängt zusammen mit Projekten, die in dem Jahr stattfinden, wie Verlängerungen oder Intervallverdichtungen. Mitarbeiter, die in Pension gehen, werden durch neue ersetzt.“

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