Caritas bittet um Lebensmittelspenden

Bei weitem mehr Nachfrage als Angebot gibt es derzeit in Wien und Niederösterreich in den Lebensmittelmärkten der Caritas. Um armutsbetroffenen Menschen weiterhin helfen zu können, bittet die Caritas um Lebensmittelspenden.

Gesucht werden vor allem abgepackte, haltbare Lebensmittel - wie Reis, Mehl, Konserven, Zucker, Öl, Tee, Kaffee, aber auch Obst und Gemüse, also gesunde Lebensmittel. Diese können in sämtlichen Ausgabestellen des Projekts „Le+O - Lebensmittel und Orientierung“ abgegeben werden.

„Immer mehr Menschen unter Druck“

Die erhöhte Nachfrage hat nicht unbedingt etwas mit der Flüchtlingssituation zu tun, sagt Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner. „Der Bedarf ist insgesamt gestiegen. Bei immer mehr Menschen steigt der finanzielle Druck. Auch die Kosten rund ums Wohnen sind gestiegen, die Heizkosten, die Mieten. Wir sehen das auch in der Gruft. Ein Drittel der Menschen dort hat zwar noch eine Wohnung, sie müssen aber bei den Fixkosten sparen, also bei den Lebensmitteln, um die Wohnung behalten zu können, um nicht delogiert zu werden.“

Leo Lebensmittelausgabe

Caritas Wien

2015 wurden 4.800 Haushalte bzw. 14.000 Personen mit Lebensmittel versorgt

Zwei Körbe Lebensmittel pro Abholung

Die Caritas verteilt die Lebensmittelspenden in 16 Ausgabestellen an armutsbetroffene Menschen, die zumeist auch Mindestsicherung beziehen. „Wir stellen nach genauen Kriterien Berechtigungskarten aus. Es gibt bei jeder Abholung einen Selbstbehalt von 3,50 Euro. Dafür bekommt man zwei Körbe voll mit Lebensmitteln“, so Schwertner. „Es geht darum, das Haushaltsbudget dieser Menschen zu entlasten, nachhaltig zu helfen und beim Weg aus der Armutsspirale zu unterstützen.“

Die Ausgabestellen befinden sich in Pfarren in Wien und Niederösterreich. Zuletzt haben fünf neue Stellen eröffnet. Bei den Ausgaben sind 900 Ehrenamtliche im Einsatz. Zusätzlich ermöglicht das Projekt Langzeitarbeitslosen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt.

Leo Lebensmittelausgabe

Caritas Wien

900 Ehrenamtliche helfen bei den Ausgabestellen mit

Zwölf Tonnen Lebensmittel pro Woche

„Wir benötigen circa zwölf Tonnen Lebensmittel pro Woche“, so Schwertner. Um diese Menge auftreiben zu können, kooperiert die Caritas mit Supermarktketten und Lebensmittelgroßhändlern. Zusätzlich gibt es zweimal pro Jahr Lebensmittelsammlungen in Schulen und Pfarren.

Doch inzwischen ist die Lebensmittel-Nachfrage dermaßen gestiegen, dass die Caritas weitere Kooperationspartner - wie etwa Lebensmittelhändler, Gemüsehändler, Marktstandler - sucht. Auch bei der Logistik benötigt die Hilfsorganisation Unterstützung.

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