Volksoper bespielt erstmals das Kasino

Die Volksoper hat für die kommende Saison die Uraufführung eines „Vivaldi“-Musicals angekündigt. Zudem findet erstmals eine Inszenierung im Kasino am Schwarzenbergplatz statt - aus Platzgründen jedoch nur mit kleinem Orchester.

Am Freitag wurde das Volksopern-Programm für die Saison 2016/17 präsentiert. Drei szenischen Opernpremieren und je zwei bei Operette, Musical und Ballett finden statt. Für „Limonen aus Sizilien“ geht man am 12. Februar außerdem erstmals ins Kasino am Schwarzenbergplatz. Für das aus 2003 stammende, dreiaktige Werk des deutschen Komponisten Manfred Trojahn nutzt man die bisher dem Burgtheater vorbehaltene Spielstätte. Das Stück werde mit einem 18-köpfigen Orchester bewältigt, so Direktor Robert Meyer. Schließlich besitze der Raum keinen Orchestergraben.

Volksoper Programm

APA/Roland Schlager

Insgesamt bringt man kommende Spielzeit 313 Vorstellungen auf die Bühne

Erste Premiere am 17. September

Insgesamt werden in der Volksoper kommende Spielzeit 313 Vorstellungen auf der Bühne zu sehen sein. Die erste Premiere bestreitet das Haus am 17. September mit der Operette „Axel an der Himmelstür“ von Ralph Benatzky. Die erste Opern-Premiere läuft ab 15. Oktober, wenn in Koproduktion mit der Oper Bonn Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ erklingt. Am 25. März folgt Alfredo Catalanis Geier-Wally-Adaption „La Wally“, bei der Regisseur Aron Stiehl Hausdebüt feiert.

Dazwischen gibt es mit einer konzertanten Aufführung das vielleicht spannendste Opernprojekt der Spielzeit, wenn am 28. Jänner Erich Wolfgang Korngolds „Das Wunder der Heliane“ gegeben wird. „Es ist eine sehr wirre Geschichte - das ist auch der Grund, weshalb man es selten szenisch aufführt“, begründete Meyer die Entscheidung.

Volksoper Programm

APA/Roland Schlager

Robert Meyer dirigiert bei „Vivaldi - Die fünfte Jahreszeit“ selbst

Vivaldis fünfte Jahreszeit

In der Musicalsparte wartet man sogar mit einer Uraufführung auf, wenn Christian Kolonovits nach seiner Erfolgsproduktion „Antonia und der Reißteufel“ am 3. Juni „Vivaldi - Die fünfte Jahreszeit“ im Graben selbst dirigieren wird. „Er nennt es eine Ba-Rockoper“, gab Meyer einen Ausblick auf das Stück, bei dem er selbst die Regie übernimmt. Für das Projekt kommt als Vivaldi Drew Sarich, Star der Vereinigten Bühnen Wien, an die Volksoper.

Russisch fällt in der kommenden Saison die Ballettschiene aus. Die erste Premiere ist am 13. November Sergej Prokofjews Aschenputtel-Fassung „Cendrillon“ in der Choreografie von Thierry Malandain. Am 28. April folgt ein dreiteiliger Strawinski-Abend, der kurze Arbeiten der Choreografen Andrey Kaydanovskiy, Eno Peci und Andras Lukacs zusammenspannt.

Rückgang bei Auslastung und Karteneinnahmen

Beim Blick auf die harten Fakten der abgelaufenen Saison 2014/15 zeigte sich indes der kaufmännische Geschäftsführer der Volksoper, Christoph Ladstätter, wieder einmal zufrieden. Die Sitzauslastung ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht von 82,2 auf 81,7 Prozent gesunken. Das gilt auch für die Karteneinnahmen, die von 8,862 Mio. Euro auf 8,775 Mio. Euro zurückgingen. Der Bilanzgewinn betrug 142.000 Euro. „Das ist natürlich sehr erfolgreich“, zeigte sich Ladstätter überzeugt.

Für die laufende Saison könne man jetzt schon sagen: „Wir werden am Ende des Jahres einen Einnahmenrekord aufstellen.“ Und auch die Sponsoreneinnahmen werde man wie seit Meyers Amtsantritt 2007/2008 durchgängig steigern. So gehe man in der laufenden Spielzeit von 600.000 Euro aus.

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