Autoren verraten Buchgeheimnisse

Im Literaturmuseum zeigen zehn Schriftsteller aus Österreich die Ursprünge und Entstehung ihrer Texte. Dabei präsentieren sie auch Recherchematerial, wie ein sprechendes Telefon, das direkt aus dem Buch einer Autorin stammt.

Das Wiener Literaturmuseum widmet seine erste Sonderausstellung „Bleistift, Heft & Laptop. 10 Positionen aktuellen Schreibens“ dem Schaffungsprozess von Autoren. Dafür hat das Haus zehn zeitgenössische Autoren - von Kathrin Röggla bis Clemens J. Setz - eingeladen, ihr eigenes Schreiben zu inszenieren. Die ausgewählten Schriftsteller stünden mit ihrem Werk in einer österreichischen Tradition, indem sie sich durch „Lust und Hang zur interdisziplinären Arbeit“ auszeichneten, sagte Museumsdirektor Bernhard Fetz.

Schreib-Werkstatt

Teresa Präauer

Die Autoren zeigen Recherchematerial zu ihren Texten

Auseinandersetzung mit dem Arbeitsprozess

Im dritten Stock des Ausstellungshauses präsentieren die Schreiber eine Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Arbeitsprozess. Clemens J. Setz hat sich die Malerin Katharina Weiß an seine Seite geholt. Sie hat versucht, die Setz’schen Metaphern in seinen Romanen als Sprach-Bilder - vom Schnurrbart im Goldfischglas bis zum denkenden Ei - auf Leinwand zu übersetzen. Brigitta Falkner wiederum stellt Storyboards, Zeichnungen, Diagramme und Comics für ihre literarisch-grafischen Arbeiten aus.

Ausstellungshinweis

„Bleistift, Heft & Laptop. 10 Positionen aktuellen Schreibens“, Literaturmuseum Wien, 1. Bezirk, Johannesgasse 6, 16. April bis 12. Februar 2017.

Recherchematerial wird ebenfalls zugänglich gemacht. Thomas Stangl zeigt Notizen, Landkarten und Öffi-Pläne, begleitende Lektüre oder Filmausschnitte. Kathrin Röggla wiederum hat ein exemplarisches Büro der von ihr beschriebenen Management- und Beratungswelt in die Ausstellungsräume verfrachtet - sprechendes Telefon und Wandkomposition aus Aktenordnern inklusive.

20.000 Besucher im ersten Jahr bis Februar

Die Schau ist die erste Sonderausstellung des ziemlich genau vor einem Jahr eröffneten Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek im ehemaligen k. k. Hofkammerarchiv. Sie läuft bis 12. Februar 2017. Nationalbibliothek-Direktorin Johanna Rachinger teilte mit, dass man seit der Eröffnung bis einschließlich Februar - für März gibt es noch keine Zahlen - etwas mehr als 20.000 Besucher gezählt habe, wobei sich die Touristenströme wegen oft nicht vorhandener Kenntnis der deutschen Sprache in Grenzen hielten.

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