Signa: Sonntäglicher Ladenschluss „fatal“

Die Signa-Gruppe von Rene Benko hat das „Goldene Quartier“ in der Wiener Innenstadt forciert und bejubelt nun den Erfolg. Dass die Geschäfte am Sonntag nicht geöffnet werden dürfen, sei aber „fatal“.

Das „Goldene Quartier“ von Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt laufe hervorragend, dort gebe es ein Viertel der Einzelhandelsumsätze Österreichs, sagte Signa-Prime-CEO Christoph Stadlhuber. Noch vor einem Jahr haben Angestellte noch vermeldet, dass die Kundschaft ausbleibe - mehr dazu in „Goldenes Quartier“: Besucher fehlen.

Seitzergasse im "Goldenen Quartier"

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Die Besucherzahl im „Goldenen Quartier“ hielt sich 2015 noch in Grenzen

853 Sonntagsöffnungszonen in Österreich

Der sonntägliche Ladenschluss in Wien sei allerdings fatal, das spüre die Hotellerie - in der sich Signa ebenfalls betätigt - zuerst. Es greife sich jeder auf den Kopf, dass es in Österreich zwar 853 Sonntagsöffnungszonen aus touristischen Gründen gebe, davon aber keine einzige in Wien, kritisierte Stadlhuber am Montagabend im „Salon Z“. Zumindest in bestimmten Gegenden im 1. Bezirk, in der Mariahilfer Straße und bei Schönbrunn sollte das doch möglich sein, meinte er: „Es geht uns nicht so gut, um auf solche Vorteile, die Wien zu bieten hat, zu verzichten.“

Das „Goldene Quartier“ sehe man als Teil des Trends der Belebung der Innenstädte. Nach Wien habe man als Signa 20 Luxus-Marken geholt, 18 Brands davon seien dadurch überhaupt erstmals hier vertreten. Die Signa Prime Selection AG, die Immobilien im Wert mehrerer Milliarden Euro im Portfolio und weitere Milliarden-Volumina in der Pipeline hat, beschäftigt an sechs Standorten 130 Mitarbeiter im Immo-Bereich, damit kein attraktiv erscheinender Deal übersehen werden kann. „In Wien zum Beispiel geht mittlerweile kein nennenswerter Immobilien-Deal mehr an uns vorbei“, so Stadlhuber.

Auch Wien soll ein „Eataly“-Feinkostgeschäft bekommen, aber erst in zwei Jahren, so CEO der Signa Prime und Geschäftsführer der Signa Holding. Derzeit habe man drei mögliche Standorte dafür im Fokus. Abgesehen von Einzelhandels-, Gastro- oder Hotel-Standorten hält der Prime-Selection-CEO auch Büros für attraktiv.

Signa plant weiter Hotelprojekte

Derzeit gebe es in Wien eigentlich keinen Developer, der großvolumig Büroflächen neu produziere. Voriges Jahr sei die Büro-Neuflächenproduktion in der Bundeshauptstadt auf 64.000 Quadratmeter abgesackt, weniger als halb so viel wie 2015. Der ganze Zug fahre derzeit Richtung Wohnen, das sei angesichts eines zusätzlichen Bedarfs von 12.000 bis 13.000 Wohnungen pro Jahr auch verständlich.

Luxussuite

ORF

Das Luxushotel Park Hyatt Vienna an der Nobeladresse Am Hof in der Wiener Innenstadt verzeichne „sensationelle Auslastungszahlen und Room Rates“, so Stadlhuber. Ähnlich realisiert Signa gemeinsam mit Hyatt nun das Lifestyle-Boutique-Hotel Andaz am Belvedere Vienna beim Hauptbahnhof. Direkt daneben sollen die von Stararchitekt Renzo Piano geplanten Park-Apartments am Belvedere hinkommen - mehr dazu in Luxussuite um 20.000 Euro pro Nacht.

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