Geld aus Neuer Donau: Betrüger verurteilt

Insgesamt knapp 130.000 Euro sind vergangenen Dezember in der Neuen Donau gelandet. Wem das Geld gehört, ist immer noch unklar. Ein Mann hatte sich allerdings als Besitzer ausgegeben, er wurde nun verurteilt.

Er sei Security-Mitarbeiter und habe einen Auftrag zum Geldtransport gehabt. Im Gepäck hatte er die 130.000 Euro. Die Scheine seien in der Neuen Donau gelandet, weil sie ihm ein Windstoß entrissen hätte. Mit dieser Geschichte wollte der Mann die Polizei und das Fundamt linken und sich das Geld sichern. Nun wurde er verurteilt, das Urteil ist rechtskräftig.

Angeklagter mehrfach vorbestraft

Der zur Anklage gebrachte Schwindler zeigte sich im Grauen Haus umfassend und reumütig geständig: „Ich hab’ mir gedacht, probierst es halt. Mehr als dass es schiefgeht, kann eh nicht passieren.“ Unmittelbar nach dem Anruf sei ihm jedoch bewusst geworden, wie abenteuerlich seine Geschichte klang. Deshalb habe er sich bei der Polizei nicht mehr gerührt: „Ich habe gehofft, dass sie mich in Ruhe lassen werden, wenn ich eine Ruhe gebe.“

Weil er sich jedoch unter seinem richtigen Namen gemeldet und seine Telefonnummer nicht unterdrückt hatte, wurde er ausgeforscht, zu Hause abgeholt und zur Einvernahme gebracht. Wenige Wochen später stellte sich dann noch heraus, dass der Mann seit Oktober 2015 über das Internet aus China zwar nicht dem Suchtmittelgesetz unterliegende, aber verbotene neue psychoaktive Substanzen bestellt, die Pulver portioniert, in Briefchen verpackt und an 30 bis 40 Empfänger verschickt hatte. Der mehrfach vorbestrafte 40-Jährige wanderte daraufhin in U-Haft.

Außerdem musste er sich wegen des versuchten Betrugs um die 130.000 Euro aus der Neuen Donau verantworten. Das Gericht hat ihn am Montag zu 15 Monaten Haft verurteilt, davon drei Monate unbedingt. Da der Mann allerdings bereits zwei Monate in U-Haft verbrachte, wird er am 12. Mai wieder entlassen.

Herkunft des Geldes bisher unbekannt

Wem die knapp 130.000 Euro gehören, ist immer noch nicht geklärt. Das Geld liegt auf einem Konto und wird vom Fundamt verwaltet. Anfang Dezember des Vorjahres entdeckten Passanten unzählige Geldscheine in der Neuen Donau - mehr dazu in Mysteriöser Geldfund in Neuer Donau.

Die Polizei verfolgte bald eine erste Spur - mehr dazu in Erste Spur nach 100.000-Euro-Fund, stellte die Ermittlungen dann aber ein - mehr dazu in Mann „entsorgte“ Geld in Donau. Das Geld liegt nun beim Fundservice der Stadt Wien - mehr dazu in Geld aus Donau: Fundservice ermittelt weiter.