Festwochen mit „Fidelio“ und viel Vitalität

Zwischen 13. Mai und 19. Juni steht Wien wieder im Zeichen der Festwochen. Als zentrale Opern werden heuer Ludwig van Beethovens „Fidelio“ und Mieczyslaw Weinbergs „Die Passagierin“ gespielt. Eröffnet wird mit moderner Blas- und Volksmusik.

Es sind die letzten Festwochen für Intendant Markus Hinterhäuser, der dann Richtung Salzburger Festspiele wandert - mehr dazu in - Hinterhäusers letzte Festwochen. „Wirkliche Neuigkeiten“ habe er dennoch nicht zu vermelden, meinte er bei der Programmpräsentation. Vielmehr freue er sich auf eine Ausgabe voller „Energie und Vitalität“. Allerdings gab es im Vorfeld einige Stolpersteine: Etwa der kurzfristige Ersatz von „Fidelio“-Regisseur Dmitri Tcherniakov durch Achim Freyer wegen Zeitverzugs vor wenigen Wochen.

Da Ersatz gefunden werden konnte, bleibt die Oper mit Premiere am 14. Juni aber Kernstück der Festspiele. Freyers Version werde „ein ganz anderer Fidelio sein“, aber: „Es ist eine sehr originelle Lesart, wie wir sie so noch nicht gesehen haben“, so Hinterhäuser. Daneben wird Weinbergs „Die Passagierin“ die zentrale Oper im diesjährigen Musikprogramm sein, wobei beide - wie auch die Konzertreihe „Wehe den eiskalten Ungeheuern“ im Konzerthaus - die Freiheit behandeln.

Wiener Festwochen Programm Präsentation

APA/Herbert Neubauer

Markus Hinterhäuser präsentierte sein letztes Programm für die Festwochen

„Hochaktuelles Theaterprogramm“

Auch die Produktionen im Theaterteil seien hochaktuell, wie Schauspielchefin Marina Davydova betonte. Etwa das Stück „Oameni obisnuiti“ („Gewöhnliche Menschen“) der rumänischen Regisseurin Gianina Carbunariu über Whistleblower im Hinblick auf die aktuellen Enthüllungen durch die Panama-Papers. Oder die Arbeit „Latszatelet“ („Scheinleben“) des ungarischen Proton Theatre, in dem es „um Identität, um eine neue Perspektive auf uns und unsere Welt“ gehe.

Die Gegenwart hat auch andere Programmbereiche eingeholt: Immanuel Kants Begriff der „universellen Gastfreundschaft“, der der Reihe „Into the City“ zugrunde liegt, habe sich etwa mit der am Mittwoch beschlossenen Asylgesetzverschärfung „aktualisiert“, meinte Kurator Wolfgang Schlag.

Eröffnung auf dem Rathausplatz mit Blasmusik

Am 13. Mai werden die Wiener Festwochen mit moderner Blas- und Volksmusik von unter anderen Alma, Federspiel und Superar auf dem Rathausplatz eröffnet - auf einer „für uns zugeschnittenen Bühne“, wie Geschäftsführer Wolfgang Wais betonte, sei diese doch in der Vergangenheit wegen des nachfolgenden (heuer jedoch pausierenden, Anm.) Life Balls eher „größenwahnsinnig“ ausgefallen.

Am Samstag (30. April) öffnen die Tageskassen, an denen noch für alle Vorstellungen Kontingente in den Verkauf kommen. Mit bisher 60 bis 65 Prozent verkauften Karten liege man im Schnitt der Vorjahre.

Festwochen-Schauspielchefin Marina Davydova

Am 13. Mai beginnen die Wiener Festwochen. Diesjährige Schauspielleiterin ist die russische Theaterkritikerin und Festivalleiterin Marina Davydova. Sie spricht im Porträt über die Höhepunkte ihres Programms, ihre Auswahlkriterien und über die Freiheit des Theaters im heutigen Russland - mehr dazu in oe1.ORF.at.

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