„Sie werden sich wundern“ Teil der Biografie

Die Kandidaten für die Stichwahl zur Bundespräsidentschaft waren zu Gast auf Radio Wien und in „Wien heute“: FPÖ-Kandidat Norbert Hofer zu Kern und Zeiler, über Identitäre und Präsidentenporträts sowie Umzugspläne.

Seine Meinung sei kein Geheimnis, dass Werner Faymann nicht der optimale Kanzler für Österreich war, antwortete Hofer auf die Frage nach dem derzeitigen innenpolitischen Thema Nr. 1, der Kanzlerfrage. Ein Problem sei Faymanns Abgang gewesen, „weil jetzt auch ein Machtvakuum entstanden ist und er sich nicht die Zeit genommen hat, auch einen passenden Nachfolger vorzustellen“, so Hofer im Interview mit Radio-Wien-Infochefin Catrin Huemer. Jetzt gebe es einen innerparteilichen Machtkampf. Hofer ist gespannt, wie es ausgeht - und auch die ÖVP habe sich ja schon auf einen möglichen Kanzler Kern eingeschossen.

Die Frage Kern oder Zeiler müsse die SPÖ entscheiden. Seiner Meinung nach habe Zeiler die größere Erfahrung als Manager, was aber nicht bedeute, dass einer der beiden der bessere oder schlechtere Kanzler wäre. Angeloben würde Hofer beide. Dass sich die SPÖ in ihrer jetzigen Situation in Richtung FPÖ öffnen könnte, bejaht Hofer. Allerdings gibt er zu bedenken, dass innerhalb der SPÖ nur ein Teil massiv dafür sei, ein anderer Teil aber massiv dagegen: „Es wird eine sehr schwierige Zeit für die SPÖ.“

Norbert Hofer bei Radio Wien

ORF/Evelyn Kanya

Norbert Hofer im Radio-Wien-Studio

Die Bundespräsidentenwahl

Hofer hat einen großen Vorsprung auf Alexander Van der Bellen, ist aber im ersten Durchgang der Wahl in großen Städten wie Wien oder Linz hinter ihm auf Platz zwei gelandet. Ist das ein Anlass, die Wahlkampfstrategie zu ändern? Diese Frage verneint Hofer, er wolle viel mehr unterstreichen, „wofür ich stehe, was meine Grundwerte sind. Ich glaube, dass diese Verlässlichkeit etwas ist, was die Menschen anspricht. Ich bin nicht wankelmütig und einmal da und einmal dort.“

In der Elefantenrunde im ORF fiel der Satz „Sie werden sich wundern, was alles gehen wird!“ Ist Norbert Hofer ein Wolf im Schafspelz oder gar unberechenbar? Der Satz „Sie werden sich wundern“ zieht sich durch meine Biografie“, so Hofer. Ihm hätten Ärzte gesagt, er sei querschnittgelähmt, werde nicht mehr gehen können. Doch er nehme Dinge eben nicht einfach so hin. Auch im Wahlkampf um das Amt des Bundespräsidenten sei dies im positiven Sinn gemeint: „Ich meine, dass Österreich alles hat, damit sich dieses Land ganz ganz toll entwickeln kann. Im Moment geht es ein bisschen bergab. Wenn wir uns alle anstrengen, kann es für Österreich auch wieder bergauf gehen.“

Kein Porträt in den Klassenzimmern

Sein Porträt würde Hofer nicht wie bisher üblich in den Klassenzimmern aufhängen lassen. Stattdessen würde der FPÖ-Kandidat lieber den ersten Satz aus der Bundesverfassung dort anbringen lassen: "‘Österreich ist eine demokratische Republik, das Recht geht vom Volke aus.‘ Das Foto des Präsidenten ist nicht so wichtig, sondern dass sich jeder verinnerlicht, dass in Österreich die Menschen entscheiden, dass die Menschen wählen gehen sollen, dass die Wahlbeteiligung wieder steigen soll, und dass jeder für den Staat mitverantwortlich ist.“

Hörerinnen und Hörer stellten Fragen

Hofer beantwortete auch Fragen von Radio-Wien-Hörerinnen und Hörern. Aus der Josefstadt kam etwa die Frage, wie Hofer zur Politik von Donald Trump steht: Er könne nicht viel damit anfangen, so Hofer, „auch nicht mit der Art, wie man dort wahlkämpft. Man beschädigt sich wechselseitig so stark, dass das eigentlich unverständlich ist. Trump hat extremste Positionen, die in Österreich völlig unpassend wären. Man soll demokratische Wahlergebnisse zur Kenntnis nehmen, aber ich mach kein Geheimnis daraus, dass ich kein Fan von Trump bin.“

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Norbert Hofer im „Wien heute“-Interview

Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer im Gespräch mit ORF-Wien Chefredakteur Paul Tesarek.

Hofer würde vom Burgenland nach Wien ziehen

Hofer lebt mit seiner Familie im Burgenland in Pinkafeld. Würde er zum Bundespräsidenten gewählt, würde er mit Frau und Tochter nach Wien übersiedeln. Das sei mit der Familie schon so besprochen. Die Tochter würde die Schule wechseln. Eine Übersiedlung nach Wien wäre fix, „weil der Arbeitsalltag so ausgefüllt ist, dass man hier wirklich viel zu tun hat“. Welchen Bezirk sich Hofer aussuchen würde, ließ er offen. Er würde sich eine Wohnung nehmen, bei der nur wichtig sei, dass sie auch gesichert werden könne.

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Norbert Hofer im Interview mit Radio-Wien-Infochefin Catrin Huemer

Norbert Hofer bei Radio Wien

ORF/Evelyn Kanya

Norbert Hofer bei Peter Polevkovits

Privates von Norbert Hofer in aller Früh

Norbert Hofer war am Donnerstag zu Gast in „Guten Morgen Wien“ bei Peter Polevkovits. Der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer wurde von 7.00 bis 8.00 Uhr von seiner privaten Seite vorgestellt.

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Radio-Wien-Reporter Robert Jahn über Hofers Besuch in „Guten Morgen Wien“

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