Festwochen: Jodeln zum Auftakt

Fünf Bands und ein Chor, eine neugestaltete Bühne: Nach dem Gastspiel in Schönbrunn im Vorjahr kehren die Wiener Festwochen für die Eröffnung 2016 heute ab 21.20 Uhr wieder auf den Rathausplatz zurück.

Bis zu 40.000 Besucher sind in den vergangenen Jahren zur Festwochen-Eröffnung geströmt. Wie viele es heuer auch sein werden, zu hören gibt es moderne Blas- und Volksmusik, gemäß dem Motto der Eröffnung „Blech.Blas.Musik.Tanz“: Alma, Federspiel, Grossmütterchen Hatz Salon Orkestar, Landstreich, Boban Markovic Orkestar und Superar bieten eine stilistische Bandbreite von Gypsy über E- und U-Musik bis hin zu Balkanfolklore, Salon-Tango und Russen-Disko. Auch eine Jodeleinlage von Federspiel wurde in Aussicht gestellt.

Kunstpfeifer und Puppenspieler

Preisgekrönt und international gefragt ist Nikolaus Habjans Kunst zu pfeifen und mit Puppen zu spielen. Beides wird Teil seines Auftritts bei der Eröffnung sein. 1987 in Graz geboren gilt Habjan heute nicht nur als einer der weltbesten Kunstpfeifer. Für Aufsehen sorgt er auch mit seinem Puppenspiel, wenn er etwa „Faust“ als Stück mit Puppenwesen und menschlichen Figuren inszeniert. Im Verlauf der Eröffnung in Wien wird er mithilfe seiner Figuren in die verschiedensten Rollen schlüpfen. Als musikalische Einlage pfeift er zu „Vorrei spiegarvi il giubilo“ aus „La cambiale di matrimonio“ von Gioachino Rossini.

Alma und Federspiel

„Bestes musikalische Kopfkino aus Wien“ („Süddeutsche Zeitung“) bieten Alma. Verwurzelt nicht nur in der österreichischen Volksmusik hauchen die fünf Künstler und Künstlerinnen alten Traditionen neues Leben ein. Seinen Anfang fand das Ensemble laut eigenen Angaben 2011. Seitdem verbindet Alma volksmusikalische Bodenständigkeit spielerisch mit komplexen Arrangements, und tourt durch die Weltgeschichte.

TV-Hinweis

„Wien heute“ berichtet live, 19.00 Uhr, ORF2

Albert Hosp von Ö1 beschreibt „Federspiel“ wie folgt: „Im Spannungsfeld von Frankreich, Balkan, und Lateinamerika, bei Mariachi, Kolo und den nicht zu ‚verortenden‘ Stücken, in diesem fast schon globalen Zusammenhang ist die heimische (Anm. österreichische), ‚heimatliche‘ Musik gut aufgehoben, wird im Vergleich gefordert und gefördert. Das alles geht. Geht sich aus. Und mehr. Nämlich: Sprudelt nur so vor Vielfalt. Da scheint gerade der monochrome Klang der Blasmusik dem Ganzen erst den würdigen Rahmen zu geben.“

Superar und Grossmütterchen Hatz Salon Orkestar

Superari ist ein von den renommierten Institutionen Wiener Sängerknaben, Caritas der Erzdiözese Wien und Wiener Konzerthaus gegründeter Chor, der von Wien ausgehend auch international aktiv ist. Standorte außerhalb Wiens finden sich in Bosnien, Rumänien, der Slowakei, der Schweiz und Liechtenstein. Der Chor versteht sich als wichtiger Beitrag zu sozialer oder kultureller Integration und Völkerverständigung: Ein gemeinsames, künstlerisch anspruchsvolles Repertoire wird erarbeitet, sodass gemeinsames Musizieren, auch über Grenzen hinweg, jederzeit möglich ist.

Eine fünfköpfige Band rund um die Akkordeonistin und Sängerin Franziska Hatz - das ist das Großmütterchen Hatz Salon Orkestar. Balkan und Südamerika, Klezmer und Chanson, Russen-Disco und Jazz finden in der Musik der Band einen mitreißenden Zusammenschluss, der in seiner Einzigartigkeit und Virtuosität seinesgleichen sucht.

Landstreich und das Boban Marković Orkestar

Landstreich spielt satirische, neue Volksmusik. Nach über zehn Jahren Pause wird die Band des Polit-Musik-Kabarettisten Christof Spörk (ehemals »Global Kryner«) und des aus Polen stammenden Krzysztof Dobrek (heute »Dobrek Bistro«) wieder in Wien zu hören und sehen sein.

Die Goldenen Trompeten der serbischen Roma-Familie Marković sind Legende! Das an Virtuosität und Energie nicht zu übertreffende Blasmusik-Orchester aus Serbien ist spätestens seit dem vielbesprochenen und -bejubelten Filmauftritt in »Underground« von Emir Kusturica auch für Nicht-Genre-Kenner das Königs-Ensemble der Balkan-Gipsy-Brass-Musik.

Festwochenbühne auf dem Rathausplatz

Mike Ranz

Rückkehr der Festwochen-Eröffnung auf den Rathausplatz

Fünf Band, Chor und Puppenspieler auf neuer Bühne

Besondere Beachtung findet heuer auch die neugestaltete Bühne. Durch den Ausfall des Life Balls konnten die Festwochen eine Bühne errichten lassen, die viel mehr auf ihren Charakter abgestimmt ist. Keine herkömmliche Kastenkonstruktion wie für ein Rockkonzert, sondern leichter und luftiger bietet die neue Bühne etwa Platz für neue und spezielle Lichteffekte.

Mit den Wiener Linien können Besucher der Eröffnung direkt zum Rathausplatz fahren. Wie bei anderen Großveranstaltungen werde man mit Personal an Ort und Stelle sein, um den Straßenbahnen freie Fahrt zu garantieren, sagte ein Sprecher. Freie Fahrt gibt es für die Festwochenbesucher ab 17.00 Uhr. Bis Betriebsschluss ist die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel gratis - ausgenommen Nightlines.

ORF überträgt Eröffnung live

TV-Hinweis:

Eröffnung der Wiener Festwochen 2016, ORF 2, 21.20 Uhr - mehr dazu in tv.ORF.at

Die Eröffnung der 65. Wiener Festwochen bildet im ORF wieder einen Programmschwerpunkt. ORF 2 und 3sat übertragen live ab 21.20 Uhr. Ein Live-Stream und Video-on-demand werden unter tvthek.ORF.at angeboten. Für die ORF-Bildregie der Show, die mit neun Kameras in bester HD-Qualität übertragen wird, zeichnet Heidelinde Haschek verantwortlich.

„Zeigen, was Wien noch nicht gesehen hat“

Dinge zeigen, die Wien noch nicht gesehen hat - bei einem Festival, das sich besonders an die Menschen in Wien wendet. So umreißt Festwochen-Intendant Markus Hinterhäuser im dritten und letzten Jahr als Festivalchef den Auftrag an die Festwochen. Ihm zur Seite heuer die Russin Marina Davydova, die als Schauspielchefin manch unbekanntes Genie entdeckt hat - mehr dazu in Festwochen 2016 (news.ORF.at).

Unter dem Motto „Blech.Blas.Musik.Tanz“ werden heute Abend auf dem Rathausplatz die Wiener Festwochen eröffnet. Schräg ist heuer aber nicht nur die Musik, sondern auch der Moderator - mehr dazu in oe1.ORF.at

Links: