Wien-Ergebnis: Van der Bellen voran

Bei der Stichwahl der Bundespräsidentenwahl hat Alexander Van der Bellen am Sonntag in Wien 63,1 Prozent der Stimmen erhalten, Norbert Hofer kam auf 36,9 Prozent. Den Ausschlag für das Endergebnis könnten die Wiener Wahlkartenstimmen geben.

Alexander Van der Bellen kam in Wien auf 486.463 Stimmen, Norbert Hofer auf 284.604. 771.067 gültige Stimmen wurden in Wien abgegeben, 17.466 waren ungültig. In einzelnen Bezirken konnte Van der Bellen im Vergleich zum ersten Wahlgang den ersten Platz erreichen - mehr dazu in Bezirksergebnisse: Favoriten für Van der Bellen.

Nach dem spannenden Wahlsonntag liegen Van der Bellen und Hofer österreichweit knapp beisammen, der Ausgang der Wahl ist laut ORF-Hochrechnung offen und wird erst durch die Wahlkarten-Auszählung am Montag entschieden - mehr dazu in Hochrechnung und Detailergebnisse (news.ORF.at) und Hofer ohne Briefwahlstimmen voran (news.ORF.at).

Alexander Van der Bellen in der Hofburg

APA/Herbert Neubauer

Alexander Van der Bellen beim Eintreffen in der Hofburg

Alexander Van der Bellen hat sich am Sonntagabend bei seinem Eintreffen in der Hofburg „vorsichtig zuversichtlich“ gezeigt. Er verwies gegenüber Journalisten auf die Auszählung der Wahlkarten. Wie der Souverän entschieden habe, wisse man noch nicht. Grundsätzlich meinte er auf eine Journalistenanfrage, dass noch in jedem Wahlkampf Gräben aufgerissen worden seien.

„Ich habe schon viele Wahltage erlebt, aber so etwas noch nie - unglaublich“, meinte Norbert Hofer in seiner ersten Stellungnahme, „kein Mensch weiß wie das ausgeht. Es ist nichts Schlimmes, sondern spannend.“ „Egal wer von uns beiden gewinnt, er muss sich bemühen, auch den jeweils anderen Teil Österreichs wieder zu vereinen“, so Hofer.

Norbert und Verena Hofer

APA/Herbert Neubauer

Auch Norbert Hofer zeigte sich bei seinem Eintreffen in der Hofburg zuversichtlich

Van der Bellen und Hofer zum Zwischenstand

Erste Stellungnahmen der beiden Kandidaten zum spannendsten Wahltag in Österreich seit vielen Jahrzehnten.

Großes Medieninteresse schon bei Stimmabgaben

Van der Bellen hatte seine Stimme am Sonntagvormittag im Amerling-Gymnasium in Mariahilf abgegeben. Er sei „vorsichtig optimistisch“, die Stichwahl für sich entscheiden zu können, sagte er danach. Das Medieninteresse war deutlich höher als beim ersten Wahldurchgang.

Der FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hatte am Vormittag unter großem Medieninteresse in Pinkafeld gewählt. „Es könnte knapp werden“, sagte er bei der Stimmabgabe. Er erhoffe sich aber 52 Prozent. - mehr dazu in Hofer bei Stimmabgabe zuversichtlich (burgenland.ORF.at).

Wahlbeteiligung höher als beim ersten Wahlgang

Die Wahlbeteiligung lag in Wien bei 71,8 Prozent. Beim ersten Wahlgang hatte die Wahlbeteiligung inklusive Briefwahlkarten bei 63,59 Prozent gelegen. Die Entscheidung fällt bei der Auszählung der Wahlkarten am Montag, Wien lag im Bundesländer-Vergleich bei den Anträgen für Wahlkarten voran. Jeder fünfte Wähler in Wien hatte eine Wahlkarte beantragt, insgesamt wurden 222.238 Wahlkarten ausgestellt. Im Vergleich zum ersten Wahlgang war das ein Plus von 61.513 Wahlkarten - mehr dazu in 222.283 Wahlkarten ausgestellt.

Kandidaten geben ihre Stimme ab

Alexander Van der Bellen gab seine Stimme in einem Gymnasium in Mariahilf ab, Norbert Hofer in seiner Heimatgemeinde Pinkafeld.

Wien bei Wahlberechtigten hinter Niederösterreich

In ganz Österreich haben die Wahlbehörden 885.437 Wahlkarten ausgestellt. Wien lag in der Bundesländer-Rangliste bei der Zahl der Wahlberechtigten hinter Niederösterreich auf Rang zwei. Vor dem ersten Wahlgang im April wurden für Wien 1,153.806 Wahlberechtigte bekannt gegeben, für Niederösterreich waren es 1,283.662.

Links: