Kurt Komarek verstorben

Kurt Komarek, ehemaliger Rektor der Universität Wien und früherer Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, ist am 18. Mai 89-jährig gestorben. Komarek war auch als Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz tätig.

Das Internationale Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) und die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hatten anlässlich des bevorstehenden 90. Geburtstag des Chemikers am 23. Juni eine Veranstaltung für Anfang Juni geplant hatten.

Kurt Komarek, am 23. Juni 1926 in Wien geboren, studierte - mit kriegsbedingter Unterbrechung - an der Universität Wien Chemie.

Kurt Komarek

APA//ÖAW/Robert Herbst

Kurt Komarek verstorben

Nach seiner Promotion 1950 arbeitete er zwei Jahre bei den Treibacher Chemischen Werken in Kärnten und ebenso lange als Assistent an der Technischen Universität (TU) Wien, ehe er in die USA ging, wo er ab 1955 an der New York University lehrte und forschte.

Rektor in den 1970er Jahren

1966 wurde er als Professor für anorganische Chemie an die Universität Wien berufen, diesen Lehrstuhl hatte er bis zu seiner Emeritierung 1994 inne. Von 1977 bis 1979 war Komarek Rektor der Universität Wien und nicht nur mit steigenden Studentenzahlen und der damit verbundenen drückenden Raumnot, sondern auch der Umsetzung des noch jungen Universitätsorganisationsgesetzes (UOG) 1975 konfrontiert. Zugleich war er Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz.

Von Hans Tuppy übernahm Komarek 1982 die Präsidentschaft des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF). Diese Funktion hatte er bis 1991 inne. Am IIASA war er nicht nur zwischen 2001 und 2002 stellvertretender Direktor, sondern u.a. auch das längst dienende Mitglied (1991-2009) des IIASA Council.

Veranstaltung am 23. Juni in memorian

Komarek war seit 1978 wirkliches Mitglied der ÖAW. 1981 erhielt er den Erwin Schrödinger Preis, 1983 den Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften und 2006 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

Anlässlich seines 90. Geburtstags, den Komarek am 23. Juni gefeiert hätte, haben IIASA und ÖAW am 6. Juni eine Veranstaltung in Wien geplant. Unter dem Titel „Ein Leben für die Wissenschaft“ sollte der Chemiker Peter Schuster die Laudatio auf Komarek halten, Christian Körner vom Institut für Botanik der Universität Basel den Festvortrag über „Pflanzen und Kohlenstoff“. Die Veranstaltung findet nun in memoriam Kurt Komarek statt.

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