Mordversuch: Opfer rief Polizei per Handy

Am Freitag ist ein Streit zwischen einem Mann und dem Sohn seiner Lebensgefährtin eskaliert. Die Polizei folgte einem Notruf nach Währing. Der Mann wollte die Beamten zwar abwimmeln, die fanden jedoch das blutüberströmte Opfer.

Aufgrund eines Notrufs ist am Freitag kurz vor 10 Uhr eine Funkstreife zu einer Wohnung eines Mehrparteienhauses in der Kreuzgasse in Währing beordert worden. Die Beamten vermuteten zunächst, dass eine psychisch erkrankte Person angerufen hat. Da trotz mehrmaligen Anklopfens an der Wohnungstür niemand reagierte, wählten die Beamten die Handynummer, von der der Notruf abgegeben wurde.

Dort hob ein Mann ab und erklärte laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger flüsternd: „Ich höre sie schon vor der Tür. Ich liege schwer verletzt im Wohnzimmer, ich kann nicht aufstehen, ich verblute!“ Daraufhin verständigten die Polizisten sofort die Rettung und begannen damit, die Sicherheitstür der Wohnung einzutreten.

Streit Währing Mordversuch

ORF

Die Polizei folgte einem Notruf in eine Wohnung in Währing

Hilferufe aus der Wohnung

Kurz darauf öffnete ein Mann die Türe, der leicht bekleidete 69-Jährige versuchte, die Polizisten abzuwimmeln. Es sei alles in Ordnung, Polizei werde nicht benötigt. „Die Beamten haben aber leichte Verletzungen wie Kratz- und Blutspuren gesehen und den Mann in ein kurzes Gespräch verwickelt“, schilderte Keiblinger.

Mordversuch in Währing

In einer Wohnung in der Kreuzgasse soll ein 69-jähriger Mann einen 49-Jährigen schwerst verletzt haben. Die Polizei ermittelt wegen Mordversuchs.

Im selben Moment rief aus dem Inneren der Wohnung eine männliche Stimme um Hilfe. Daraufhin betraten die Beamten die Wohnung und fanden in einem Wohnzimmersessel sitzend einen 49-jährigen schwer verletzten Mann. Das Opfer war blutüberströmt und hatte mehrere Stichwunden am Oberkörper sowie Kopfverletzungen.

„Waren wie Hund und Katz“

Bei den beiden Männern dürfte es sich um den Sohn und den Lebensgefährten jener Frau handeln, der die Wohnung gehört. „Offenbar ist da ein bereits länger schwelender Streit zwischen zwei Männern total eskaliert. Sie waren wie Hund und Katz“, so Keiblinger. Immer wieder schlichtete die Frau die Streitigkeiten, sie befindet sich zur Zeit jedoch auf Reha.

Das Opfer wurde ins Spital gebracht. In Lebensgefahr schwebt der 49-Jährige nicht mehr, er wird derzeit aber intensivmedizinisch betreut. Der 69-Jährige wurde wegen Mordversuchs noch in der Wohnung festgenommen. Er befindet sich in Haft, bestreitet derzeit laut Polizei jedoch jegliche Verbindung mit der Tat.