STRABAG verzeichnet stabilen „Winterverlust“

Der Bauriese STRABAG hat heuer im ersten Quartal einen Verlust von 117 Mio. Euro verbucht - ähnlich viel wie ein Jahr davor. Das Ergebnis sei „wie immer im ersten Quartal saisonal bedingt noch negativ gewesen“, so das Unternehmen.

Im ersten Quartal des Vorjahres hatte die STRABAG einen Verlust von 116,5 Mio. Euro eingefahren. Insgesamt werden für heuer jedoch Gewinne erwartet. Aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter sei die Ergebnisentwicklung einer deutlichen Saisonalität unterworfen, so das Unternehmen. Das erste Halbjahr liefere „typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert“ werde.

STRABAG will Vorjahresergebnis erreichen

Zwischen Jänner und März sank die Bauleistung gegenüber dem „sehr hohen Niveau im Vergleichszeitraum des Vorjahres“ noch um 9 Prozent von 2,47 auf 2,26 Mrd. Euro. In Deutschland war sie um fünf Prozent rückläufig. In Polen brach die Bauleistung um 29 Prozent ein - dort habe sich die ungünstigere Witterung im ersten Quartal negativ ausgewirkt. Der konsolidierte Konzernumsatz ging um sieben Prozent auf 2,12 Mrd. Euro zurück und der Auftragsbestand verringerte sich um acht Prozent auf 13,98 Mrd. Euro.

Im Gesamtjahr 2016 will Österreichs größter Baukonzern aber auf in etwa die gleiche Leistung kommen wie im Vorjahr. Am EBIT-Marge-Ziel von drei Prozent hält der börsennotierte Konzern fest. Für die Folgejahre werde von einem organischen Wachstum etwa in Höhe der Inflation ausgegangen.

Winter im Vorjahr besonders mild

„Nach einem besonders milden Winter letztes Jahr und einem damit verbunden außergewöhnlich hohen Leistungsniveau im Vergleichszeitraum des Vorjahrs verzeichneten wir im ersten Quartal des laufenden Jahrs einen witterungsbedingten Rückgang der Leistung“, erklärte STRABAG-Chef Thomas Birtel. Wie immer in der Baubranche könne dies nicht als Indikation für das Gesamtjahr gesehen werden. „In Deutschland wurde zwar eine deutliche Aufstockung der Infrastrukturinvestitionen angekündigt, aber aufgrund der fehlenden Ausschreibungs- und Planungskapazitäten erwarten wir 2016 noch keinen signifikanten Anstieg“, räumte er ein.

Betrachtet man nur das operative Geschäft, also das Kerngeschäft des Konzerns, verkleinerte die STRABAG ihren Winterverlust sogar. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank dieser (EBITDA) um 13 Prozent von 66,09 auf 57,71 Mio. Euro. Als Grund dafür wurden „unter anderem geringere Belastungen aus Großprojekten und das Flächengeschäft in Südosteuropa“ angegeben.

Die Abschreibungen hätten vor allem „durch den vereinbarten Verkauf des Großen Wasserbaus“ um sechs Prozent reduziert werden können. Der Erwerb der Minderheitenanteile der Ed. Züblin AG erfolgte erst im April 2016 und hat daher auf den Zwischenabschluss zum 31. März 2016 noch keine Auswirkungen. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich im Berichtszeitraum von 159,32 auf 145,40 Mio. Euro. Der Verlust je Aktie (EPS) blieb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil bei 1,14 Euro.

Drei Prozent weniger Mitarbeiter

Den Mitarbeiterstand verkleinerte die STRABAG heuer in den ersten drei Monaten von weltweit 71.176 auf 68.808 (minus drei Prozent). Der Rückgang sei fast ausschließlich auf das gewerbliche Personal zurückzuführen und hier insbesondere in den personalintensiven Regionen Naher Osten und Afrika. In Polen hingegen sei „angesichts des erfreulichen Auftragsbestands“ aufgestockt worden, in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich blieb die Beschäftigungszahl in etwa gleich.

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